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Re: OT - Re: [Netzzensur] Re: [FYI] Stoiber will Gewalt in Comput erspielen verbieten



Am 2002-04-29 14:54:42 +0200 schrieb Vigelius, Christoph:
> |Ich denke mal hier soll vom "Problem" der Schuetzenvereine 
> |abgelenkt werden auf das "Problem" Computerspiele, mit denen 
> |vor allem die aeltere Generation nichts mit anfangen kann. 
> Die Schützenvereine bzw. der legale Waffenbesitz sind genausowenig 
> das Problem wie die Computerspiele. Weder echte noch virtuelle Waffen
> machen einen zum Amokläufer. 

Wahrscheinlich nicht. Aber wenn man mit Waffen vertraut ist, sie ganz
alltaeglich benutzt, leichten Zugang zu ihnen hat, dann werden sie auch
in den Rachefantasien, die man (jeder) so hat, eine Rolle spielen. Sie
dann fuer die Rache und die Frustentladung zu verwenden, ist dann nur
noch ein kleiner Schritt. Mit Computerspielen ist das natuerlich kaum
eine Gefahr, aber dass die leichte Verfuegbarkeit und eine ausgepraegte
Waffenkultur zu ihrem vermehrten Einsatz zur Loesung von privaten
Problemen fuehrt, kann man leicht aus den diesbezueglichen
Verbrechensstatistiken aus Amerika entnehmen.

> |Btw. haben einige der Amokschuetzen nichtmal einen PC besessen.
> 
> Die meisten Amokschützen waren auch nicht Mitglied in Schützenvereinen
> oder haben die verwendeten Waffen legal besessen.

Die scheint laut meinen Informationen nicht richtig zu sein:
	http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/12426/1.html

"Dies waren die vier großen Fälle der letzten Jahre, in denen
Jugendliche zu Amokläufern wurden bzw. im schulischen Bereich mordeten.
Sucht man nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner, so wird man auf der
Stelle fündig: Alle vier Mörder hatten bereits ein jahrelanges,
intensives Training an realen Waffen hinter sich. Auffällig auch die
große Zahl legaler Waffen. Man kann [[External Link]]  abschätzen , dass
im Jahr 2000 lediglich bei 4,1% aller Straftaten "legale" Waffen
eingesetzt wurden. Dagegen handelt es sich bei den Amok-Morden (bis auf
den Fall Adam Labus) jeweils um legale Waffen, deren Lizenzierung über
die Zugehörigkeit zu Sportschützenvereinen erfolgte. Und von den 7,2
Millionen Schusswaffen in Deutschland sind nur 650.000 in den Händen von
Sportschützen. Will man die auffällige Überrepräsentanz der Jugendlichen
mit Schießclub-Background bei den Amokläufern erklären, reicht der
Zugang zu den Waffen als Erklärung allein nicht aus - es geht auch und
zumal um die Ausbildung an den Schusswaffen."

-- 
In all things it is a good idea to hang a question mark now and then on the 
things we have taken for granted.
  -- Bertand Russell

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