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Re[1]: Fwd: [suchfibel] Re: Dotty is public - heise online: Suchmaschinen sollen gemeinsame Filterliste erstellen



> Der Unterschied, den Lutz aufzeigen will, liegt darin, dass der Staat
> ein Laufgitter um Deine Kinder (und um Dich) ziehen will. 

Das habe ich auch genauso gemeint. ACK.

Meine etwas kritischere Rueckfrage bezog sich darauf, ob es nicht z.B. 
auch bei "nichtredaktionellen" Verzeichnissen wie dem Gesamtkatalog 
der Dt. Bibliothek (entschuldige, wenn das nicht ganz der korrekte 
Name ist) evt. schon "Zensur" betrieben wird. Nimmt man dort wirklich 
alles in Dtl. Gedruckte auf?

Allerdings ist es wohl eher in der Regel so, dass z.B. Ersteller und 
Vertreiber strafrechtlich relevanten Inhalts wohl gar nicht so grosses 
Interesse daran haben, so einfach gefunden zu werden. Es waere ja so, 
als wenn ich mit der Tuete voller Koks am Polizeipraesidium deale;)

Ein bisschen mehr Verschwiegenheit ist da wohl zu erwarten.

Strafrechtlich nicht relevante Dinge muss schlicht und ergreifend eine 
FDGO vertragen, sonst ist es keine. Da gehoert die "Junge Freiheit" 
ebenso dazu wie eine PDS-Seite.

Und Jugendschutz ist, wie schon oefter bemerkt, vorallem Aufgabe der 
Eltern. Wenn sie diese an die Schule "abgeben", auch dort. Meinetwegen 
mit Filtern. Und dann meinetwegen sogar zentral, wenn technisch in 
Ordnung. yahoo_zensiert statt yahoo als Suchmaschine.

Aber ich glaube, hier sind wir uns einig.

Ein anderes Problem ist es, dass die Suchmaschinen halt Geld kosten 
und nicht aus oeffentlichen Mittteln finanziert werden. Wenn eine grosse 
Pressekette keine "Junge Freiheit" mehr anbieten mag, darf ich mich 
das gutfinden oder mich drueber aufregen, aber zwingen kann ich sie 
meines Wissens nicht dazu. Und es steht ueber keinem der 
Presselaeden "Wir haben nur im Angebot, was wir anstaendig finden". 
Warum also bei einer Suchmaschine?

Es bleibt einfach nur Oeffentlichkeitsarbeit, um die Einschraenkung der 
Meinungsvielfalt durch Medienkonzentration aufzudecken. Ein nicht ganz 
neues Thema, mir faellt gerade Fassbinders "Kamikaze 86" ein. Ein nicht 
namentlich genannter Medienkonzern hat die Bundesrepublik im Griff. 
So aehnlich ist es ja inzwischen bei Suchmaschinen. Ich tippe mal auf 
80% Yahoo!- und Google-User (letzteres wohl auch nur unter IT-Leuten)

Und dann ist es wohl publikumswirksamer, die Webseiten der SPD oder 
der amerikanischen Demokraten als "Filteropfer" dazustellen 
als "rotten.com" Sorry, mit letzterem machst Du kaum Punkte.

Und es bleibt der Weg, diese Dinge beim Ersteller anzufordern, also 
suchen, wo sie sind, oder einen alternativen Vertriebsweg aufzubauen. 
Eine alternative Suchmaschine.

Das ist wahrscheinlich genauso hart wie die ganze taz-Geschichte 
inklusive Aufbau von Vertriebswegen etc. Und die befindet sich noch 
heute, 25 Jahre spaeter, in Atemnot und kann durchaus nicht 
behaupten, ueberall bekannt, geschweige denn akzeptiert zu werden. 
Gemacht von Minderheiten fuer Minderheiten.

So wuerde es sicher auch der Suchmaschine gehen.

Gruss
Peter

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