[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

Re: Berufung Voss ./. T-Online (Vorratsspeicherung), Termin fuer Entscheidungsverkuendung



* Gert Doering:

> Hi,
>
> On Wed, Jan 25, 2006 at 09:24:49PM +0100, Florian Weimer wrote:
>> T-Online kann, nach allem was man so hört, schlecht das Argument
>> vorbringen, daß sie die Speicherung der IP-Adressen zur
>> Abuse-Bekämpfung (mit anderen Worten: Benachrichtigung von Kunden mit
>> kompromittierten Windows-Systemen) brauchen.
>
> T-Online hatte im letzten Dezember lt. Aussage einer Quelle, die es 
> wissen sollte, *3 Millionen* Faelle von verwanzten Kundenrechnern.

Die Frage ist doch, wie viele dieser 3 Millionen Kunden im Monat
gezielt[1] angeschrieben werden -- und dann auch reagieren, ggf. nach
Einleitung unterstützender Maßnahmen. Wenn es sich nur um einen
verschwindend geringen Teil handelt, kann das nicht die
Vorratsdatenspeicherung rechtfertigen, weil ein Verwendungszweck, den
man doch nicht braucht, eben kein ausreichender Grund für die Erhebung
ist.

> Und ja, T-Online ist ziemlich aktiv in der Abuse-Bearbeitung, auch
> wenn das bei diesen Dimensionen fuer den einzelnen Beschwerdfuehrer
> nicht so recht ersichtlich sein mag.

Das ist mir klar, meine persönlichen Erfahrungen mit dem Kundendienst
spielen bei meiner Einschätzung der Lage keine Rolle.

> *Unsere* Kunden haben ausnehmend wenig Probleme mit ihren Rechnern,
> weil es sich da um eine ganz andere Klientel handelt.

Tja, das ist eine Facette des Problems.

> Mein Problem sind eher die Kunden der *anderen* Provider, die bei uns
> massiv Aerger und Kosten verursachen - und bei denen wir in Zukunft 
> dann auch nicht mal mehr damit rechnen duerfen, dass der Provider
> auf Aufforderung Massnahmen ergreift, das zu stoppen.  Weil er das
> gar nicht darf.

Rechnest Du wirklich damit, daß irgendwelche Dialups zeitnah
abgeklemmt werden, weil sie bei Dir zu massivem Ärger führen?
Sportlich.

Es ist leider heutzutage so, daß derjenige, der einen Dienst ins Netz
stellt (und sei es etwas so simples wie ein Mailserver), sich auch
selbst um dessen Mißbrauch kümmern muß -- und das nicht auf andere
ISPs abwälzen kann. Bei allem, was nicht auf DDoS über Sättigung der
Verbindungskapazität hinausläuft, ist der Endbetreiber vollständig auf
sich alleine gestellt.


1. Also nicht ein allgemeines Werbeschreiben, das das
   T-Online-Sicherheitspaket anpreist.

--
To unsubscribe, e-mail: debate-unsubscribe@lists.fitug.de
For additional commands, e-mail: debate-help@lists.fitug.de