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Enttaeuschend: Spiros Simitis pro GAK und Zensur
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- Subject: Enttaeuschend: Spiros Simitis pro GAK und Zensur
- From: Horns@t-online.de (Axel H. Horns)
- Date: Tue, 10 Jun 1997 19:31:49 +0100
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In ihrer Ausgabe 23/1997 bringt die COMPUTERWOCHE auf den Seiten 27
und 28 ein Interview mit Spiro Simitis, Professor an der Universitaet
Frankfurt und vom 1975 bis 1991 hessischer Datenschutzbeauftragter.
Spiro Simitis forder darin ein GAK-System, bei dem die Schluessel bei
den Datenschutzbeauftragten zu hinterlegen waeren. "Niemand darf
bestreiten, dass es Situationen gibt, in denen der Staat einen
Zugriff haben muss, aber nur unter genau definierten Vorbedingungen."
Zum Thema Zensur im Internet:
Simitis: "Es hat sich gezeigt, dass eine solche
Selbstkontrolle nicht funktioniert. Sie scheitert an den
unterschiedlichen Interessen. Weil aber das Internet kein
rechtsfreier Raum ist, brauchen wir verbindliche Regeln. Der
traditionelle Weg ist ein internationales Abkommen zwischen allen
beteiligten Staaten; ein komplizierter Prozess, der sicherlich sehr
lange dauern wuerde. Denkbar ist aber auch, dass man technische
Vorkehrungen entwickelt, die es ermoeglichen, von vornherein zu
filtern und bestimmte Sendungen unzugaenglich zu machen."
Computerwoche: "Die Anwendung von Filtertechniken, die Inhalte auf
ihre Sinnbedeutung ueberpruefen, birgt aber auch die Gefahr einer
Fehlinterpretation."
Simitis: "Ein Filter ist immer ein Mittel der Zensur. Dieser
Konsequenz muss man sich deutlich bewusst sein."