[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

Re: Online-banking via Inet



Am Thu, den 16 Apr 1998 um 14:53:57 +0200 schrieb
Andreas Borchert <borchert@mathematik.uni-ulm.de>:
> Wenn keiner
> der Banken mitzieht (und im Augenblick sieht es nicht danach aus),
> dann werden wir wohl bei den virtuellen Warteschlangen (Telekom
> will schliesslich mitverdienen) verbleiben.

Warum nicht folgendes:

	Man schreibe ein Perl Skript, das Bankauftraege im DTAUS-Format
	auf Korrektheit ueberprueft, daraus ein expect-Skript generiert
	und dieses dann aufruft. Das expect-Skript wuerde Lynx 2.8
	bedienen, um mit SSL die gewuenschten Transaktionen vorzunehmen.
	Feedback (Auftragsbestaetigung oder Fehlermeldung) von der Bank wuerde
	mit Perl aufbereitet per lokaler e-mail an den Anwender geschickt. 

	Bei jedem on-line-gehen wuerde ein anderes expect-Skript mit
	Hilfe von Lynx 2.8 den Kontostand ueberpruefen und mit dem
	letzten bekannten, in einer Datei gespeicherten, Wert verglei-
	chen. Bei Kontostandsaenderung wuerde eine Perl-aufbereitete
	lokale e-mail mit Details an den Anwender geschickt.

Damit koennte man alles machen was man mit E-mail Banking machen
koennte. Man koennte es sogar so einrichten, dass die Bedienung fuer den
Benutzer nicht von der Bedienung eines E-mail-basierten On-line Banking
Systemes zu unterscheiden ist. Die worst-case Performance waere wegen
Vermeidung von SMTP sogar besser als mit echtem E-mail Banking.

Die Sicherheit des Systemes waere bei korrekter Anwendung genausogross
wie bei manueller Verwendung von Netscape Navigator zum SSL-Banking.
Die Bank koennte nicht erkennen, dass der Benutzer nicht manuell mit
einem Standard WWW Browser arbeitet.

Erforderlich sind hierzu:

	- PC mit mindestens 16 MHz Intel 80386SX CPU, 8 MB RAM, 100 MB
	  Festplatte (Hartmut Pilch's Sun wuerde auch gehen :-) )

	- Unix-Derivat, z.B. Linux

	- Lynx 2.8, Perl, expect

	- SLIP oder PPP-Verbindung zum Internet

	- SSL-bedienbares Girokonto, z.B. von der Postbank

	- ein paar Perl- und expect-Skripte

	- Eintippen von PIN und TANs, jedesmal wenn die Bank einem neue TANs
	  schickt muesste man diese alle Eintippen, so dass sie fuer Perl-
	  Skripte zugaenglich sind

Nicht erforderlich sind

	- Kooperation der Bank

	- manuelle Generierung, Verwaltung und sichere Uebermittlung
	  von RSA-Schluesseln wie bei PGP

	- neue Internet-Protokolle fuer e-mail banking

	- CORBA

	- VMS

	- Financial EDI

	- Transaktionsverarbeitungs-Middleware fuer Linux oder FreeBSD
	  (es sei denn man bezeichnet die Perl- und expect-Skripte als
	  "Transaktionsverarbeitungs-Middleware")

	- "Buntiklick" Software

Die Tatsache, dass Lynx direkte Cursor-Adressierung verwendet, duerfte
das Schreiben eines expect-Skriptes erschweren aber nicht verhindern.

Wenn viele Leute mit solchen Skripten regelmaessig die Postbank-Server
pollen wuerden, koennten diese in die Knie gehen. Jedesmal wenn die
Postbank ihr On-line Banking Interface aendert, muessten entsprechende
Aenderungen in den expect-Skripten nachgezogen werden. Ansonsten sehe
ich keine Probleme.

Warum sollte das so nicht gehen?

Uwe Brockmann, uwe@netcom.com