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Re: Gutenberg und Weltkulturerbe
- To: debate@fitug.de
- Subject: Re: Gutenberg und Weltkulturerbe
- From: PILCH Hartmut <phm@a2e.de>
- Date: Wed, 1 Jul 1998 13:28:16 +0200 (CEST)
- Comment: This message comes from the debate mailing list.
- In-Reply-To: <slrn6pjodb.os.lutz@taranis.iks-jena.de>
- Sender: owner-debate@fitug.de
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> >D.h. Fitug kann steuerabzugsfaehige Spendenquittungen ausstellen und
> >unsere Muenchener Linuxinstallfestgruppe koennte sich als AG
> >innerhalb der Fitug konstituieren und dabei relativ autonom agieren?
>
> Sicher ist das machbar.
Eine attraktive Idee. Die FITUG wuerde verstaerkt und von der Staerke
koennten unsere Anliegen profitieren.
So eine AG muesste zunaechst einmal die Mitgliedsbeitraege ihrer
Mitglieder zugewiesen bekommen und autonom verwalten. Sie haette ihr
eigenes Aktionsprogramm (Satzung) und muesste (wie auch jetzt schon
geplant) diszipliniert ueber ihre Ausgaben Rechenschaft geben.
Passt die von mir formulierte Zielsetzung (s.Anhang) in die
Fitug-Zielsetzung? Auf dem Fitug-Server finde ich weder eine Satzung noch
Hinweise darauf, dass die Bereitstellung, Foerderung und Verbreitung
freier Informationswerke (nach den Kriterien "freie Verfuegbarkeit",
"Quellenoffenheit", "Schnittstellenoffenheit" und "Bildungswert") zu den
Zielen gehoert.
Es beunruhigt mich immer, Energie in einen Verein zu stecken, der mangels
klarem geistigem Fundament irgendwohin abdriften koennte. Mit obigem
Fundament ist man z.B. gezwungen, die Verbreitung von KDE/Qt und
Staroffice bei Installationsfesten zu rechtfertigen (was nicht
schwerfaellt) und --- das verlangt RMS von Installfest-Organisatoren ---
nicht beim Softwarekopieren nicht die Aufklaerungsarbeit zu vergessen.
- --
Hartmut Pilch <phm@a2e.de>
a2e Ostasien-Sprachendienste Pilch, Wang & Co
http://www.a2e.de/oas/, Tel +49891278960-8
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Version: 2.6.3i
Charset: noconv
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Y2wSyIlMQIeMV8tRfXxd69KBmYe+1HKj
=yt8U
-----END PGP SIGNATURE-----
[1][rauf]
_________________________________________________________________
Satzungsauszug
1. [2]Name und Sitz des Vereins
2. [3]Zweck: Aufbau gemeinnütziger Informationsinfrastruktur
3. [4]Bildungsangebote, Verbraucheraufklärung, Ausschreibungen
4. [5]Auflösung des Vereins
[6]
1. Name und Sitz des Vereins
Der Verein führt den Namen _Förderverein für Freie Informationswerke
(FFIW)_ Er kann in das Vereinsregister eingetragen werden; nach der
Eintragung lautet der Name _Förderverein für Freie Informationswerke
(FFIW) e.V._ Der Verein hat seinen Sitz in München [7]
2. Zweck: Aufbau gemeinnütziger Informationsinfrastruktur
Zweck des Vereins ist Förderung der Erstellung und Verbreitung von
Informationswerken, auf die folgende Kriterien zutreffen:
freie Verfügbarkeit:
Jeder kann über die Information verfügen (z.B. sie verwenden,
weiterentwickeln und weiterverteilen), ohne dafür der
Zustimmung eventueller Urheberrechtsinhaber zu bedürfen.
Quellenoffenheit:
Die Information liegt in Quellform (primärer Form) vor, d.h. in
derjenigen Form, in der ihr Urheber selbst sie konzipiert hat
und weiterentwickeln würde, und nicht in einer sekundären,
durch automatische Umwandlung erzeugbaren aber nicht
weiterentwickelbaren Form. Die Information muss für jeden
Benutzer genauso gut manipulierbar sein wie für ihren Urheber.
Schnittstellenoffenheit:
Die Information kann unabhängig von anderen Informationswerken
verwendet und weiterentwickelt werden, insbesondere unabhängig
von Softwareprodukten, die nicht die obigen beiden Kriterien
erfüllen. Alle "Systemvoraussetzungen" des Informationswerkes
sind offen spezifiziert, d.h. nicht in Form von Hersteller-
oder Produktnamen sondern in Form von Verweisen zu frei
verfügbaren Schnittstellenbeschreibungen.
Bildungswert:
Die Information muss geeignet sein, ihre Benutzer zu freieren,
kompetenteren Menschen zu machen und sie in die Lage versetzen,
der Gesellschaft nach ihrem Gewissen besser zu dienen. Sie darf
insbesondere keine antiaufklärerischen Elemente wie
Produktwerbung, Pornographie, Hasspropaganda o.ä. enthalten.
Sie sollte viel mehr folgende, für freie Information der oben
definierten Art charakteristischen Merkmale enthalten, die z.B.
auf GNU-Software und auf das Projekt Gutenberg zutreffen:
Aufklärung:
Anregung zum verstehenden Umgang mit EDV, Befähigung zur
Bewältigung unvorhergesehener Probleme, Hinführung von
Jugendlichen und Erwachsenen zum Ausgang aus
selbstverschuldeter informationeller Unmündigkeit.
Bildung:
uneingeschränkter Zugriff auf das Weltkulturerbe, auf
Lexika, Handbücher und Lernmittel, unbehinderte
Integration dieser Informationswerke in jede
EDV-Umgebung.
Kompatible Technik, Interoperabilität, Verhinderung von
Monopolismus:
Mit freien Informationswerken ist kein Monopol zu machen.
Wenn zwei Systeme nicht zusammenpassen, hat jeder den
Zugang zu den Informationen, die nötig sind, um ein
Bindeglied zwischen beiden zu programmieren.
Wiederverwertung, Müllvermeidung, Umweltschutz:
Software kommt nicht mehr als festverdrahteter
Bestandteil von aufwendigen Pappkisten mit
buntbebilderten Handbüchern, Einweg-Datenträgern und
Wasserzeichen-Zertifikaten daher. Kein Softwarewechsel
zwingt mehr zum Hardwarewechsel.
Gemeinsinn:
Anregung zur Freude am kreativen Schaffen und zum Teilen
statt Horten von Information. Pflege der von E.S.Raymond
treffend beschriebenen Hackerethik.
Heimatpflege:
Freie Information hält informatische Kompetenz im Lande.
Gut ein Drittel aller freien informationellen
Infrastruktur der Welt wurde im deutschsprachigen Raum
geschaffen, sehr viel davon in Bayern. Wir wollen diesen
ehrenvollen Vorsprung weiter ausbauen. Das kulturelle
Erbe unserer Heimat soll der Welt am frühesten und
vollständigsten zur freien Verfügung stehen. Auch bei
neuen Informationswerken fördern wir insbesondere
deutschsprachige Dokumentation.
[8]
3. Bildungsangebote, Verbraucheraufklärung, Ausschreibungen
zu den möglichen Aktionen unseres Verbandes gehören vor allem:
1. Wir organisieren Vorträge, Kurse, Seminare und sonstige
öffentliche Veranstaltungen.
2. Wir prüfen das kommerzielle Marktangebot auf Verträglichkeit mit
freien Informationssystemen (nach obigen Kriterien), klären
Verbraucher auf und bündeln ihre Kaufkraft, um den Markt in
Richtung Transparenz, Kompatibilität und Umweltfreundlichkeit zu
bewegen.
3. Wir schreiben Preise für freie Informationswerke aus, um damit die
Urheber für ihre uneigennützige Leistung zu ehren und symbolisch
zu entschädigen. Die Preisverleihung wird öffentlich begründet und
durch Verleihungszeremonien u.a. öffentlichkeitswirksam
propagiert.
[9]
4. Auflösung des Vereins
Die Auflösung der Gesellschaft kann nur in einer Mitgliederversammlung
mit einer Mehrheit von neun Zehnteln der abgegebenen gültigen Stimmen
beschlossen werden.
Falls die Mitgliederversammlung nichts anderes beschliesst, sind der
Vorsitzende und der Stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes
gemeinsam vertretungsberechtigte Liquidatoren. Das nach Beendigung der
Liquidation vorhandene Vermögen fällt zu Gunsten einer gemeinnützigen
Organisation, die von der Mitgliederversammlung zu bestimmen ist. Die
vorstehenden Bestimmungen gelten entsprechend, wenn die Gesellschaft
aus einem anderen Grund aufgelöst wird oder ihre Rechtsfähigkeit
verliert.
_________________________________________________________________
http://www.a2e.de/phm/mlugsatzde.html
1998-07-01 © [10]PILCH Hartmut
References
1. http://localhost/a2e/phm/indexde.html
2. http://localhost/a2e/phm/mlugsatzde.html#namsz
3. http://localhost/a2e/phm/mlugsatzde.html#zweck
4. http://localhost/a2e/phm/mlugsatzde.html#aktiv
5. http://localhost/a2e/phm/mlugsatzde.html#liqui
6. http://localhost/a2e/phm/mlugsatzde.html#namsz
7. http://localhost/a2e/phm/mlugsatzde.html#zweck
8. http://localhost/a2e/phm/mlugsatzde.html#aktiv
9. http://localhost/a2e/phm/mlugsatzde.html#liqui
10. http://localhost/a2e/phm/indexde.html