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Re: [FYI] Die Musikindustrie sichert ihre Pfründe
- To: "'Axel H. Horns'" <Horns@t-online.de>
- Subject: Re: [FYI] Die Musikindustrie sichert ihre Pfründe
- From: Johannes Ulbricht <Johannes_Ulbricht@csi.com>
- Date: Tue, 5 Oct 1999 17:47:30 +0200
- Cc: "'debate@fitug.de'" <debate@fitug.de>
- Comment: This message comes from the debate mailing list.
- Sender: owner-debate@fitug.de
>Die Nazis haetten sich anno '33 wirklich *sehr* gefreut, wenn sie auf
>eine derartige Technologie haetten zurueckgreifen koennen - die
>Buecherverbrennungen haette man sich sparen koennen. Die "entarteten"
>Werke waeren dann innerhalb von ein paar Jahren der grossen
>Bevoelkerungsmehrheit nicht mehr zugaenglich gewesen. Weiter so!
>Macht die Welt "ready for dictatorship" :-(( --AHH]
Die Macht zur Zensur, die mit einer Monopolstellung der Zwischenhaendler
verbunden waere, ist m. E. wirklich eins der staerksten Argumente dafuer, dass
Inhalte nicht beliebig kontrolliert werden duerfen, sondern bis zu einem
gewissen Punkt offen bzw. frei zugaenglich sein muessen. Ich finde es deshalb
sehr wichtig, dass die Schranken bzw. die Interessenabwaegung des juristischen
Urheberrechts in der technischen Infrastruktur zur Verhinderung von Raubkopien
abgebildet werden muessen. Es geht bei der Urheberrechtsproblematik nicht
einfach um die Verhinderung von Raubkopien, sondern um eine ausgewogene,
gemeinwohlvertraegliche Loesung. Deshalb kann Selbstkontrolle im Urheberrecht
m. E. nur sehr begrenzt funtionieren.
Vor allem finde ich aber eins wichtig: Auch kleinere Informationsanbieter bzw.
Zwischenhaendler, die nicht die Mittel zur Schaffung einer eigenen
Kopierschutzinfrastruktur haben, muessen Zugang zu dieser haben, da sie sonst
faktisch von dem SDMI-Club vom Markt verdraengt werden koennen. Ich weiss
nicht, ob das gegenwaertige Wettbewerbsrecht dies sicherstellen kann, da die
Schutzinfrastruktur nicht direkt als Produkt vermarktet wird.