[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

Re: [FYI] Die Musikindustrie sichert ihre Pfründe



>Die Nazis haetten sich anno '33 wirklich *sehr* gefreut, wenn sie auf
>eine derartige Technologie haetten zurueckgreifen koennen - die
>Buecherverbrennungen haette man sich sparen koennen. Die "entarteten"
>Werke waeren dann innerhalb von ein paar Jahren der grossen
>Bevoelkerungsmehrheit nicht mehr zugaenglich gewesen. Weiter so!
>Macht die Welt "ready for dictatorship" :-((                 --AHH]

Die Macht zur Zensur, die mit einer Monopolstellung der Zwischenhaendler 
verbunden waere, ist m. E. wirklich eins der staerksten Argumente dafuer, dass 
Inhalte nicht beliebig kontrolliert werden duerfen, sondern bis zu einem 
gewissen Punkt offen bzw. frei zugaenglich sein muessen. Ich finde es deshalb 
sehr wichtig, dass die Schranken bzw. die Interessenabwaegung des juristischen 
Urheberrechts in der technischen Infrastruktur zur Verhinderung von Raubkopien 
abgebildet werden muessen. Es geht bei der Urheberrechtsproblematik nicht 
einfach um die Verhinderung von Raubkopien, sondern um eine ausgewogene, 
gemeinwohlvertraegliche Loesung. Deshalb kann Selbstkontrolle im Urheberrecht 
m. E. nur sehr begrenzt funtionieren.

Vor allem finde ich aber eins wichtig: Auch kleinere Informationsanbieter bzw. 
Zwischenhaendler, die nicht die Mittel zur Schaffung einer eigenen 
Kopierschutzinfrastruktur haben, muessen Zugang zu dieser haben, da sie sonst 
faktisch von dem SDMI-Club vom Markt verdraengt werden koennen. Ich weiss 
nicht, ob das gegenwaertige Wettbewerbsrecht dies sicherstellen kann, da die 
Schutzinfrastruktur nicht direkt als Produkt vermarktet wird.