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[FYI] Bundesjustizministerin befürwortet Filter
- To: debate@fitug.de
- Subject: [FYI] Bundesjustizministerin befürwortet Filter
- From: "Axel H Horns" <horns@t-online.de>
- Date: Wed, 26 Apr 2000 17:31:40 +0100
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- Organization: PA Axel H Horns
- Reply-to: horns@t-online.de
- Sender: owner-debate@fitug.de
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/8080/1.html
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Bundesjustizministerin befürwortet Filter
Florian Rötzer 26.04.2000
Wie sich eigenmächtiges Filtern auf der Ebene von Softwarefirmen und
Providern darstellt, lässt sich im Fall von AOL und Cyber Patrol
sehen: politische Einseitigkeit
Mit populistischen Beteuerungen will Bundesjustizministerin Herta
Däubler-Gmelin Kriminalität und Rechtsextremismus im Internet besser
bekämpfen, um so die flächendeckende Durchsetzung von Filtern für die
deutschen Bürger zu beschleunigen. Allmählich scheint man sich in den
Wahn zu begeben, technisch alle Probleme aus der Welt bringen zu
können. Im Internet sind das Filter oder andere Möglichkeiten, wie
man den Zugang zu Inhalten blockieren kann.
[...]
Im Fall von "Kids Only" oder "Young Teens" handelt es sich aber nicht
um schwarze Listen der blockierten Websites, sondern um "weiße"
Listen derjenigen Websites, auf die Kinder und Jugendliche Zugriff
haben dürfen. Wie Brian Livingston in einem Artikel festgestellt hat,
treten hier aber wiederum seltsame Vorlieben auch politischer Art
auf. So dürfen die Kinder zwar auf das Republican National Committee
zugreifen, aber das entsprechende Democratic National Committee ist
ihnen verwehrt. Auch die amerikanische Green Party oder die Reform
Party von Ross Perot scheinen den Kinderwächtern von AOL und Cyber
Patrol nicht genehm zu sein. Beim Filter für die "Young Teens" bleibt
diese politische Neigung zum konservativen Lager, die von
kommerziellen Zensurangeboten für den Schutz von Kindern verfolgt
wird, weiter erhalten. Hier dürfen die Jugendlichen ohne weiteres auf
die Hersteller von Waffen oder die National Rifle Association
zugreifen, aber Bürgerorganisationen, dei sich für eine stärkere
Kontrolle aussprechen wie die Coalition to Stop Gun Violence oder
Safer Guns Now bleiben den Jugendlichen unzugänglich. Livingston
weist ironisch darauf hin, dass die blockierten Seiten weder Bilder
von Nackten noch solche von Schwimmern in Badeanzügen enthalten.
[...]
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