Re: FYI Krypto

[Wau Holland <wau@minos.trend.jena.thur.de>]

On Thu, May 18, 2000 at 04:14:53PM +0200, Christiane Schulzki-Haddouti wrote:
> 
> http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/8167/1.html
> Deutsche Kryptowirtschaft
> 
> Christiane Schulzki-Haddouti   18.05.2000 
> Drohende Übernahmen gefährden nationalen Geheimschutz 
> 
> Das  Bundeswirtschaftsministerium hat jetzt eine Studie zur Lage
> der deutschen Kryptowirtschaft veröffentlicht. Erstellt vom
> wissenschaftlichen Institut für Kommunikationsdienste GmbH (WIK)

war das nicht eine Gruendung der TELEKOM bzw. damals Bundespost?

> und der GMD in Darmstadt kam die Studie zu dem Ergebnis, dass die

aehnlich staatsnah.

> wirtschaftlichen Aussichten bestens aussehen, aber auch die Gefahr
> vor ausländischen Übernahmen steigt.
> Damit werde auch der nationale Geheimschutz geschwächt. 

Diese melodramatische Tendenz habe ich schon vor einem halben Jahr
vom Verfassungsschutz vor "Entscheidungstraegern" gehoert.

Ich verstehe die Interessenlage nicht, die hinter der Verbreitung
solcher "nationalistischer" und schwachsinniger Aeusserungen steht.

Immerhin wurde die Datenbanksoftware fuers BKA zwar von Siemens,
aber faktisch in Ungarn entwickelt, zu Zeiten des kalten Krieges.

Hans Magnus Enzensberger, der ca 1972 einen ersten Versuch zur
gedanklichen Einordnung neuer Medien machte, hat im Museumsband
zur Ausstellung "Streng Geheim" (bis August in Hamburg) einen
aktuellen Beitrag verfasst. Sinngemaess aus dem Gedaechtnis:

Es gibt keine Geheimnisse mehr. Gerade im Militaerbereich wird
die Vormachtstellung dadurch bewahrt, dass man dem Gegner nicht
einfach abstrakt droht, sondern sein Bedrohungspotential, das
im Info-Age aus Wissen besteht, offenlegt.

---schnippp---

Freigeister wie Phil Zimmerman gehen weiter und legen den
Quellcode offen - sie machen das Wissen allgemein verfuegbar.

Vielleicht ist es das, was zu MIK-GMD-Nebelbaenken fuehrt ;-)
wau