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Re: MoPo zur Datenschutzmodernisierung
- To: debate@fitug.de
- Subject: Re: MoPo zur Datenschutzmodernisierung
- From: "Axel H Horns" <horns@ipjur.com>
- Date: Sat, 24 Jun 2000 12:42:18 +0200
- CC: Heiko Recktenwald <uzs106@ibm.rhrz.uni-bonn.de>
- Comment: This message comes from the debate mailing list.
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- References: <20000620121803.A718@ark.in-berlin.de>
- Reply-to: horns@ipjur.com
- Sender: owner-debate@fitug.de
On 24 Jun 00, at 10:40, Heiko Recktenwald wrote:
> Anyway, erstaunlich, wofuer fitug sich hergibt..
Wo ist das Problem?
Die folgende Aussage gibt meine persoenliche Ansicht, nicht notwendig
die von FITUG wieder:
Mir kommt es vor allem darauf an, eine kommunikative Verknuepfung
zwischen Ministern, Ministerialbeamten und Bundestagsabgeordneten
einerseits und oft nur virtuell aktionsfaehigen NGOs sowie
kompetenten Fachkreisen andererseits ueber das Internet herzustellen.
"Normalerweise", d.h. im Vor-Internet-Zeitalter, geschah derartiges
unter Ausschluss einer breiteren Oeffentlichkeit in "verraeucherten
Hinterzimmern". Es genuegte fuer den Einzelnen nicht, ueber besondere
Kenntnisse hinsichtlich anstehender Fragen zu verfuegen, um Einfluss
nehmen zu koennen; er musste vielmehr in der Regel zuvor eine
"Ochsentour" in bestimmten Öobby-Organisationen durchmachen, um zu
dem erlauchtn Zirkel gehoeren zu koennen, der sich Gehoer verschaffen
konnte.
Durch das Internet koennten potentiell die Karten neu gemischt
werden. Wir wissen, dass z.B. auf debate, krypto und NETLAW diverse
Ministerialbeamte sitzen (oft nur lurkend). Dies ist ein
vielversprechender Anfang. Es waere z.B. wuenschenswert, wenn sich -
meinetwegen ueber den Filter ihres jeweiligen persoenlichen
Referenten - auch Bundestagsabgeordnete oder gar Minister fallweise
lurkend oder gar aktiv in derartige Diskurse einklinken wuerden. Mit
Webforen oder gar Chat ist da aber wenig auszurichten, denn das oft
sehr kompetente Fachgespraech findet de facto derzeit in
Mailinglisten statt.
Ausserdem zehren erfolgreiche Listen von einer oft in Jahren
aufgebauten Reputation. Die "ZEIT" oder auch das Ministerium fuer
irgendwas verkennen ihre Medienmacht, wenn sie glauben, es genuege,
die technischen Vorkehrungen (z.B. Webforum) zu schaffen, und die
oeffentliche Kompetenz wuerde nur so in die Diskussion
hineinschwappen. Derartige Versuche pflegen zu scheitern. Das
Gegenteil ist richtig: Politiker, Redakteure, Ministerialbeamte etc.
pp. sollten sich an die Orte im Netz begeben, wo interessante
Diskussionen laufen, nicht umgekehrt.
Dies soll aber natuerlich keine Entmutigung z.B. fuer das BMJ sein,
sich einen Majordomo auf den Server zu legen und etwa eine
mailingliste
urheberrechtsreform@bmj.de
zu beginnen. Nur: Die Arbeit, fuer eine derartige Liste eine positive
Reputation aufzubauen, ist mindestens genauso schwierig wie es fuer
einen Lehrstuhl einer Universitaet, einen NGO, einen Patentanwalt
oder jeden anderen waere.
Axel H Horns