[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

Re: [florian.effenberger@operamail.com: CSU will Domain-Vergabe verstaatlichen]



Gert Doering litt weiter:

> "Das Namensrecht ist wirtschaftlich und politisch von so grosser
> Bedeutung, dass es ein neues Verfahren im Internet braucht",
> teilte der CSU-Politiker (Foto) auf der Homepage der Christlich
> Sozialen Union mit.
(...)
> Zum einen gebe es staendig Rechtsstreitigkeiten um Namen, die zwar
> als Firmen-Namen im Handelsregister, aber nicht als Domain-Name
> eingetragen seien. Gleichzeitig muessten Domain-Inhaber dauernd
> mit Klagen bereits vorhandener Firmen rechnen. Dieser Zustand
> fuehre zu einer Rechtsunsicherheit, kritisierte Soeder.

Das schöne asmn DNS ist seine hierarchische Struktur, auch wenn
sie derzeit nur ungenügend genutzt wird. Sie ermöglicht nicht
nur die Unterteilung des Namensraumes in dezentral unabhängig
verwaltete Einheiten, sondern als Folge dessen auch die imple-
mentierung verschiedener Regelungen für die Namenszuteilung und
verschiedener Strukturierungsansätze ohne gegenseitige Störung.

Zur Herstellung von Rechtssicherheit genügt es dabei, wenn in
jedem Teilbereich klare Vergaberegeln existieren und diese Re-
geln von den Gerichten anerkannt werden. In diesem Punkt könn-
te sich die Politik sinnvoll in die Namensvergabe einmischen.

Mit diesen beiden Voraussetzungen läßt sich das Markenrecht
problemlos im Netz umsetzen. Man nehme einen geeigneten Teil-
bereich des Namensraumes, etwa .tm.de bzw. .tm.eu und struk-
turiere ihn so, daß jede Domäne aus dem Real Life, für die ein
Name geschützt werden kann, eine Entsprechung in dieser Struk-
tur findet. Geeigenete Verwaltungsinstanzen sind alle Stellen,
die ohnehin RL-Namen verwalten. Um bürokratischen Overhead zu
vermeiden, sollte die Zuteilung von Namen innerhalb dieser
Struktur automatische Folge der Namenseintragung und für die
Aktivierung nicht mehr als ein Anruf oder eine E-Mail nötig
sein.

Existierende Parallelstrukturen mit anderen Vergabeprinzipien,
zum Beispiel: "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst", würden davon
nicht berührt, was ich für eine unverzichtbare Forderung hal-
te. Auch hier kann sich die Politik einmischen, indem sie dort,
wo sie es für geboten hält, Substrukturen im Namensraum schafft,
ohne Vorhandenes zu stören. Ob das wirklich jemand haben will,
kann ja ganz demokratisch der Markt entscheiden.

Soll ich SCNR drunterschreiben?
    Sven.Tuerpe.Am-Eichwinkel-18a.04279.natpers.tm.de
    aka 2709551.177.fon.de

-- 
Sven Türpe, Am Eichwinkel 18a, 04279 Leipzig; +49-177-2709551