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Re:



Thomas Roessler <roessler@does-not-exist.org> writes:

> Um es ganz glasklar zu sagen: Das beste Marketing für Napster und
> gegen die Künstler betreibt zur Zeit die Musikindustrie.  Mit einer

Ich bin auch beeindruckt, wie gut die Musikindustrie es schafft, die
Kuenstler und das Publikum gegeneinander auszuspielen.

Sowohl Kuenstler als auch Publikum sind Beteiligte an einem kreativen
Prozess. Musik entsteht im Kopf und in den Haenden des Kuenstlers, und
wird von ihm in eine physikalische Repraesentation verwandelt. Beim
Hoerer findet der umgekehrte Prozess statt, ankommende Schallwellen
werden in Gedanken und Gefuehle umgesetzt, wecken Assoziationen, und
beeindrucken. Sowohl Kuenstler als auch Publikum sind zwingend
notwendig fuer das, was wir unter Musik verstehen.

Die Musikindustie ist als Transporteur der physikalischen
Repraesentation nicht beteiligt, und in keinster Weise notwendig. Die
Art und Weise, in der die Musikindustrie von mir als "Konsument" und
ueber Musik als Quelle eines "revenue streams" redet, ist fuer
Kuenstler und Publikum zutiefst demuetigend, und degradiert Kunst zur
Handelsware.

Napster ist eine Software, die die Interessen des Kuenstlers nicht
beruecksichtigt. Deshalb ist sie auch wunderbar geeignet, um Kuenstler
und Publikum zu spalten. Gnutella ist nicht viel besser.

Ausgesprochen interessant finde ich daher MojoNation
(http://www.mojonation.net). MojoNation ist eine Art Gnutella,
allerdings mit eingebauter Anonymitaet und Micropayment, letzteres
sowohl fuer Bandbreite und Plattenplatz, als auch auf freiwilliger
Basis fuer den Urheber. Damit bleiben die Interessen aller Beteiligten
gewahrt.

Gruss Andreas

-- 
"Man kann gegen die Faschisten nicht mit den Mitteln des Faschismus
kämpfen, ohne genau die Werte zu verlieren, die man verteidigen
möchte."
 -- Kristian Köhntopp über die Filterpläne der CDU