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Re[2]: [FYI] i-vote



Hallo Thomas,

Thursday, October 05, 2000, 11:09:22 PM, you wrote:

> On 2000-10-05 17:12:42 +0200, Patrick Goltzsch wrote:

>> Gibt es angeblich in Holland. In Köln wurde es, IIRC, bei
>> der OB-Wahl getestet. 

> Ich habe diese Wahlcomputer in Köln schon bei einigen Wahlen
> benutzt.

Ich habe gerade kurz einen Bekannten im IRC befragt, der sich in
Koeln seit vielen Jahren als Wahlhelfer engagiert:

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[00:22] <olaf> Ich habe gerade gelesen, dass bei der OB-Wahl
               in Koeln zum Teil "Wahlcomputer" eingesetzt wur-
               den. Hast du da Infos zu?
[00:24] <stef> in köln werden seit 2 jahren alle wahlen mit 
               wahlcomputern durchgeführt
[00:24] <stef> zuerst getestet bei der bundestagswahl, in aus-
               gewählten lokalen, parallel zur urne
[00:24] <stef> kam gut an, seitdem ausschließlich
[00:25] <olaf> Wie funktioniert das? Ich meine ... Wird der 
               Wahlrechner fuer jeden Waehler/fuer eine Stimme 
               einzeln "freigeschaltet?"
[00:25] <stef> ja
[00:25] <olaf> Also auch keine wesentliche Zeitersparnis .. nur 
               bei der Auswertung.
[00:25] <stef> dann gibt es für jede wahlmöglichkeit eine taste 
               sowie eine korrektur-, eine ungültig- und eine 
               bestätungs-taste
[00:26] <stef> spart jede menge zeit und auch geld für wahlunter-
               lagen. mit dem automat ist das auszählen komplett 
               um 18:10 beendet
[00:30] <olaf> Faszinierend, keine Bedenken bei den Buergern?
[00:30] <stef> nein, kaum
[00:30] <stef> die leute sind recht angetan davon
[00:30] <stef> das system ist auch sicher
[00:31] <stef> die geräte sind keine pcs oder so, sondern spe-
               zialentwicklungen aus den niederlanden, und na-
               türlich nicht vernetzt oder sowas
[00:31] <olaf> Auf welcher technischen Basis/Betriebssystem 
               funktioniert das?
[00:31] <stef> die daten werden in einem proprietär entwickelten 
               modul gespeichert
[00:32] <stef> "computer" ist fast schon zu viel gesagt
[00:33] <stef> am ende des wahltages wird das ergebnis ausge-
               druckt und in die wahlniederschrift eingeklebt. 
               die wird dann zusammen mit dem modul zum bezirks-
               amt gebracht
[00:34] <olaf> Waere interessant zu wissen, was dieses Modul 
               speichert. Zeitstempel wuerde ich z.B. fuer kri-
               tisch halten.
[00:34] <stef> nein, nur die stimmen
[00:34] <stef> die werden auch redundant gespeichert, jede 5 
               mal, und auch unsortiert
[00:35] <stef> und der automat zeigt dem wahlvorstand auch nur 
               bedienungsfehler an (damit man die leute anleiten 
               kann) und die anzahl der abgegebene stimmen
[00:37] <stef> der automat hat gar keine uhr btw
[00:39] <olaf> sind die Protokolle offen oder der Quellcode der 
               Software verfuegbar?
[00:39] <stef> das ist mit absicht nicht offen, damit nicht je-
               mand den inhalt der module verfälschen kann
[00:40] <stef> sonst könnte zB ein schriftführer das modul um-
               programmieren bevor es abgeben wird
[00:50] <olaf> Und die Akzeptanz? Bei allen Bevoelkerungsgruppen 
               gleich?
[00:50] <olaf> Oder ist es wirklich so "idiotensicher"?
[00:51] <stef> es ist ziemlich simpel
[00:51] <stef> auch alte menschen kommen gut damit zurecht
[00:52] <stef> man hat ein grosses tableau, auf das ein ge-
               druckter stimmzettel aufgebracht ist
[00:52] <stef> statt kreise für kreuzchen gibt es druckpunkte
[00:52] <stef> man drückt dadrauf, statt anzukreuzen
[00:53] <stef> dann kontrolliert man das ergebnis in einem klei-
               nen display und drückt dann auf stimmabgabe

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MfG
 Olaf

-- 
Es gibt Leute, die halten Kim Schmitz für ein Großmaul. Wen wundert's?
Ihn! Er kann nicht verstehen, weshalb die jemanden protzig finden, nur 
weil er auf seiner Internet-Homepage mindestens 300 Fotos von sich ver-
öffentlicht hat: Schmitz im Ferrari, Schmitz mit schönen Frauen, [...]
http://www.stern.de/magazin/deutschland/2000/40/internetmillionaer.html