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AW: [FYI] Misthaufen & Orale Tradition?



> > Pöppel gelesen, der geschriebene Sprache stärker der Lautsprache
> > angeglichen sehen will, weil ansonsten das durchschnittliche
> > menschliche Hirn mit dieser Lese-Anforderung überfordert wird.
> Das zielt aber wohl mehr auf das rein formale Umsetzen von Schrift
> in Sprache, oder?  Hat er daran gedacht, wie stark man mittels
> Mustererkennung liest?

Ich z.B. habe Probleme, hier schnell deinen Text vom Zitat meines Textes zu
unterscheiden.

Meinst du mit "Sprache" hier "Lautsprache"? Man darf bei Pöppel wohl
neuro-psychologische Kenntnisse unterstellen. Ich denke, es geht ihm (soweit
dies in der kurzen Pressemitteilung deutlich wurde) um das inhaltliche
Verstehen dessen, was da textlich angeboten wird.

> > Man beachte in diesem Zusammenhang auch die "Jugendkultur" der
> > Handy- und SMS-Nutzung, den Primat von Chat-Events statt der
> > zeitversetzten und stärker textbasierten Foren. Ich sehe dazu noch
>
> Ich komme des oefteren in die Gelegenheit in Chats einigermassen
> komplexe Thematiken zu diskutieren.  Es erfordert immer eine
> praezise Wortwahl und Begriffsdefinition, oder es ist zum Scheitern

Du bleibst bei normativen Anforderungen, statt schlicht deskriptiv
Festgestelltes als (wachsende) Realität zu sehen. Das Problem der Chats ist
eben die Verlagerung hin zu sehr simplen Themen und Äußerungsformen.
Veranstaltete Chats mit anspruchsvollerer Thematik sind da nur Sahnetupfer.
Vielfach werden aber Foren gleich "Chat-Foren" gesetzt, weil eben andere
Formen des Austauschs gar nicht mehr bewusst werden (z.B. so im Verlag der
neue-oz.de geäußert). "Freie Foren" werden dort nicht (mehr) angeboten.
Regie-Betrieb oder Müll-Eimer sind da nur noch die Alternativen.

Gruß

Hans