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Re: Industrie vs. Menschen



Hi,
(Empfaengerliste auf die Listen gekuerzt und Privatleute gestrichen)

Holger Veit (holger.veit@gmd.de) - Mon, Feb 05, 2001 at 01:53:00PM +0100:
> Da ist aber doch das grundsaetzliche Problem: Wer oder was ist denn 
> eigentlich "der Spezialist"? Jemand von der fachlichen Basis, der jede

Ja, nur scheinen viele Leute von diesem Problem noch nichts mitbekommen
zu haben - deswegen sag ich es.

> Option irgendeines Cisco-Routers runterbeten kann, oder ein Informatiker,
> der Dir das zugehoerige Petrinetz erklaert, oder wer? Wir sehen doch das

Nichts gegen Petrinetze, die sind lustig! ;-)

> Ist auch nicht sein Job. Frage ist freilich: was ist denn dann sein Job?

Den groben Ueberblick ueber alles behalten (es reicht mir, dass er
weiss, dass BSE existiert und ein Problem ist udn als Aussage ein: wir
kuemmern uns so und so drum, in etwa X Wochen erwarten wir erste
Ergebnisse, geleitet wird das Ganze von Prof. Dr. XYZ.), er soll
Massnahmen anstossen, wenn seine 'Unterlinge' das nicht schon selbst
erkannt und getan haben und soll den Haufen koordinieren, wobei man das
auch anderen ueberlassen kann. Dann ist natuerlich seine Hauptaufgabe
Deutschland nach aussen zu repraesentieren (wobei das oft auch der
Aussenminister machen kann - dafuer isser da).

Ein Kanzler ist in gewisser Weise sowas wie ein Firmenchef. Er muss
nicht jedes Bit kennen, er muss nur wissen, an wen er Fragende
weiterleitet - und er muss kompetente Leute auswaehlen, bzw. kompetente
Leute haben, die ihrerseits kompetente Leute auswaehlen koennen fuer
div. Aufgaben (nennt man Personalabteilung :-/ )

Von mir aus darf ein Kanzler auch verkuenden, was in den jeweiligen
Debatierclubs beschlossen wurde. Unterschreiben muss er es meist
sowieso.

> Du wuerdest als beratende Spezialistin ebenso Kaese erzaehlen - in den
> Augen von irgendjemand anderem. Zu denken, dass dies nicht so waere, hiesse,

Auf jeden Fall, wenn man mich zum BSE-Spezialisten befoerdern wollen
wuerde.

Was mich am meisten wurmt, sind weniger politische Ansichten, als viel
mehr offensichtlicher Kaese, der klar zeigt, dass der Sprechende nicht
ansatzweise verstanden hat, worum es geht und keiner traut sich, ihm das
zu erklaeren. Ich sag' bescheid, wenn mir mal wieder so einer auffaellt.

> Genau da muss die Ausbildung der Bevoelkerung beginnen - nicht jeden
> Scheiss zu glauben, den irgendein Spezialist erzaehlt, sondern sich
> selbst ein Bild zu machen. Die Tuecke daran ist (vom Zeitaufwand dafuer
> abgesehen), dass eine Gesellschaft dann den Bach runtergeht - sie blockiert
> sich selbst in unloesbaren Entscheidungskonflikten.

Es reicht ja schon, dass die Masse lernt, dass auch die Obersten nicht
goettergleich allwissend sind, sondern Fehler machen und viele Dinge
nicht wissen koennen :-( Dann glauben die Leute vielleicht immer noch
alles, aber sie  fallen nicht gleich in Ohnmacht, wenn sich
herausstellt, dass da oben wer doch keine Ahnung von hatte.

neko
-- 
Simone Demmel					neko@greenie.muc.de
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