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Re: EPA-Patent auf Mehrsprachige Programmierung



PILCH Hartmut <phm@a2e.de> writes:

> Im Jahre 1997 hat das Europaeische Patentamt (EPA) Microsoft zum Besitzer
> des Prinzips der mehrsprachigen Benutzeroberflaechen, wie wir sie von
> der GLibC (gettext, catgets) her kennen, gemacht.

Nein, das Patent hat mit gettext nicht viel zu tun. Es löst das
Problem auf eine unterschiedliche Weise, und Microsoft hat es
versäumt, die Lösung als solche zu patentieren.

Bei Microsofts Ansatz werden entweder

        - alle Übersetzungen in einer Datei zusammengefaßt (Claims 1 - 4)

oder

        - alle Übersetzungen in der betreffenden ausführbaren Datei
          aufgeführt (Claims 5 - 9)

Bei gettext hingegen werden übersetzter Programmcode und die einzelnen
Übersetzungen strikt getrennt, weil das die Wartung der Übersetzung
wesentlich erleichtert. Claim 1 mag oberflächlich betrachtet dem
gettext-Ansatz noch am ehesten ähneln, aber bei gettext existiert
im Programmkopf (d.h. in einer geeigneten ELF section, die vom Code
oder den Daten verschieden ist, oder auch den Ressourcen unter Win32)
keine präferierte Übersetzung, so daß auch hier das von gettext
implementierte Verfahren sich deutlich von der Microsoft-Lösung
unterscheidet.