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Re: [FYI] BND kann t?glich rund 100.000 Telekommunikationsverbindungen erfassen



On Fri, Apr 06, 2001 at 11:48:36AM +0200, Florian Weimer wrote:
> "Neko (Simone Demmel)" <neko@greenie.muc.de> writes:
> 
> > Florian Weimer (fw@deneb.enyo.de) - Thu, Apr 05, 2001 at 09:33:28PM +0200:
> > > Berlin: (hib/VOM) Nach dem beim Bundesnachrichtendienst (BND) derzeit
> > > vorhanden Stand der Überwachungstechnik können täglich rund 100.000
> > > Telekommunikationsverbindungen erfasst und einer "Wortbank-Selektion"
> > > zugeleitet werden.
> > 
> > Das klingt  jetzt erst mal schrecklich, aber: gibt es Vergleichszahlen,
> > wie viele Telefongespraeche taeglich gefuehrt werden? Koennen sie jetzt
> > 90%, 50%, 10% oder 0,001% davon erfassen?
> 
> Da von 'Telekommunikationsverbindungen' die Rede ist, ist das
> erschreckend wenig. Es heißt ja nicht 'werden', sondern 'können', und
> daraus folgt, daß der BND keine Chance hat, größere Verbindungszahlen
> aus dem Internet der Wortbank-Selektion zuzuführen.

Wobei die Frage ist, was unter "Tele.....ungen" verstanden wird. Als
Techniker ist ja wohl schon das Abrufen einer einzelnen Seite per
Web ein Aufbau einer "T...g" - mit allem TCPSTART bis TCPFIN. Da kommen,
mit allen Bildern und Frames etc. u.U. schon etliche Verbindungen
zusammen, selbst wenn es da ein Keep-Alive-Keyword in HTTP gibt, was das
reduziert. Danach komme ich allein taeglich problemlos auf solche
Groessenordnungen.

Den rein technischen Begriff wuerde ich aber hier nicht anwenden wollen.
Wenn man unter dem Wortungetuem hingegen Sessions versteht (wenn jemand also
nachts von 20-4 Uhr surft, was ich fuer plausibler halte, dann wird es schon
pikanter. Und wer mit Flatrate gewissermassen rund um die Uhr eine solche
Verbindung pflegt (ja, wieder Techniker: da ist man doch ISDN-maessig nicht
permanent online - egal), dann sind 100000 schon einiges an Daten. Man 
steigere das etwa durch die Annahme, man wuerde die "Verbindung" von
T-Online zu einem Backbone abhoeren - das laesst durchaus als ein einzelner
Vorgang betrachten, wodurch das Gesamtvolumen huebsch verschleiert wird. Es
wird ja in anderem Zusammenhang ueblicherweise nicht nur ein Telefonat
abgehoert, sondern alle Gespraeche. In der Statistik ist das dann ein
Abhoervorgang.

Holger

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