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Re: Patentierte Problemstellungen und internationalisiertes DNS



> Gibt es schon eine Übersicht darüber, wie viele Problemstellungen
> (d.h. Probleme inkl. aller sinnvollen Lösungen) im Bereich der
> internationalisierten Domain-Namen durch Patente bereits zugepflastert
> wurden?

Man koennte unter

	http://swpat.ffii.org/vreji/pikta/txt/

nach den Stichwoertern +@espacenet, +invention, domain, unicode, multilingual
o.ae. suchen.  Im Moment umfasst der Index allerdings nur ca 10000
Patente.  Es werden bald 35000 sein.

Man bekommt etwa fuer multilingual ziemlich viele Patente, und zwar
durchweg trivial und auf Probleme bezogen, wie du beschreibst.

Man koennte uebrigens den frueheren Euphemismus "softwarebezogene Patente"
durch "problembezogene Patente" ersetzen.  Oder "computerimplementierte
Erfindungen" durch "implementationsunabhaengige Probleme".

> Ich bin von i18n bei maschinenlesbaren Bezeichnern zwar nicht
> besonders begeistert (insbesondere wenn eine Zeichenkodierung wie
> Unicode verwendet wird, und kein typenbasiertes System), aber viele
> Leute scheinen darin die Zukunft zu sehen.

Gibt es besondere Anlaesse fuer diese Befuerchtung?
Die UTF8-Umstellung von Domainnamen duerfte doch nicht mit allzu viel
halbwegs neuen Problemen verbunden sein, oder doch?

> In der Praxis könnte das darauf hinauslaufen, daß ein DNS-Resolver,
> wie er in jedem Betriebssystem mindestens einmal implementiert ist,
> zum Betrieb die Lizensierung zahlreicher Patente erfordert, was freie
> Systeme von zunehmenden Teilen des Netzes ausschließen würde. Für
> DNS-Server-Dienste dürfte analoges gelten.

Freie Systeme werden tatsaechlich bereits aus einigen Bereichen
ausgeschlossen.  Die Patente werden von Rechtsabteilungen verwertet, deren
Aufgabe es ist, die recht eng verstandenen Unternehmensinteressen
knallhart zu verfolgen.  Ich veroeffentliche demnaechst noch ein paar
Informationen, die mir zukamen.

NB: Es waere fuer die Leser hilfreich, wenn swpat-relevantes gleich
auch an swpat@ffii.org geschickt wuerde.

-phm