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Re: Patentierte Problemstellungen und internationalisiertes DNS
- To: Holger Veit <holger.veit@gmd.de>
- Subject: Re: Patentierte Problemstellungen und internationalisiertes DNS
- From: PILCH Hartmut <phm@a2e.de>
- Date: Wed, 18 Apr 2001 10:56:05 +0200 (CEST)
- cc: Florian Weimer <fw@deneb.enyo.de>, <debate@fitug.de>
- Comment: This message comes from the debate mailing list.
- In-Reply-To: <20010418093919.A14604@simi.gmd.de>
- Sender: owner-debate@fitug.de
> Und genau damit faengt das Problem an, welches naemlich vor allem die
> Ostasiaten haben. Wenn man in einer westlichen Sprache ein Glyph "A"
> hat, dann wird das vielleicht im Deutschen etwas anders ausgesprochen
> als im Englischen, aber es gibt zumindest Uebereinstimmung darueber, dass
> das
> - der erste Buchstabe des lateinischen Alphabets (Sortierreihenfolge)
> - die Gross-Version von "a"
> - ein Vokal
> ist.
>
> Bei chinesischen Schriftzeichen geht das in die Hose, weil Japaner und
> Koreaner sich aus diesem Glyphfundus fuer die jeweils eigene Sprache
> bedient haben und neue, abweichende Zeichenbedeutungen und Aussprachen
> eingefuehrt haben. Ein Domainname kann zwar aus denselben Glyphs
> bestehen, aber abhaengig davon, wer ihn erzeugt hat, vollkommen
> unterschiedliche Bedeutungen haben, etwa vergleichbar einer hypothetischen
> westlichen Sprache, bei der alle Buchstaben nicht nur vertauscht (wie
> etwa bei ROT-13) sind, sondern sogar zum Grossteil nicht 1:1 ineinander
> ueberfuehrbar sind. Man stelle sich etwa vor, dass man hier einen
> Namen als kF%aaD0[3%04&].com eingeben muesste, um auf
> eine kommerzielle Seite zu kommen (Ein Problem mit der ASCII-Umschreibung
> solcher UTF-Zeichen werden wir als Europaer eh haben). Und schlimmer noch:
> das Nameclash-Problem wird nicht geloest, weil obiger .com-Name sowohl
> fuer Japaner als auch Koreaner als auch Chinesen interessant sein koennte:
> bei den einen geht es vielleicht um Seife, bei anderen um eine Automarke,
> beim Dritten um eine TV-Gameshow.
Angenommen wir haetten eine Seite "problem.com", dann wuerde ein
Amerikaner dort vielleicht Nachhilfeunterricht fuer Mathe-Hausaufgaben
erwarten, waehrend andere in ihrer Sprache dem griechischen "problema"
andere Nuancen gegeben haben. Was folgen daraus fuer Probleme?
Groessere kann ich auch bei chinesischen Schriftzeichen nicht erkennen.
> Die klappt nur fuer genannte Trivialfaelle. CJK bekommt man so nicht
> geschlachtet, ohne ein grosses Lexikon und mehr noch die Information,
> welche Sprache gemeint ist, hinzuzufuegen.
Letztere Information braucht man allenfalls fuer hochwertigen Drucksatz.
Dort wo man eben auch Ligaturen braucht. Alles Dinge, die hoffentlich
bei einem utf8-dns aussen vor bleiben.
> Wie also waere es in Zukunft mit
> www.=?iso-8859-1?Q?z=E4hne?=.de (www.zähne.de)?
>
> und das im Zweifelsfall auch noch mal mit diversen IBM- oder
> Windows-Codepages, vielleicht auch noch mit EBCDIC?
>
> *Die* Geldmaschine fuer networkprobl^H^H^H^H^Hsolutions.com! *NOT*! :-(
Da ist UTF-8 schon eine deutlich bessere Loesung.
-phm