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Re: [FYI] Universität Siegen schränkt Internet-Nutzung ein



On Wed, Jun 27, 2001 at 09:36:45PM +0200, Markus Schaaf wrote:
> > Universität Siegen schränkt Internet-Nutzung ein
> 
> Das ist ja erstmal nichts Besonderes. Volumenbeschränkungen
> etc. gibt es in einigen Studentenwohnheimen. Mit der Einführung
> von Volumenpreisen beim DFN wird sich mittel- bis langfristig
> sowieso einiges ändern. "Unbeschränktes Internet" wird es wohl
> in der bekannten Form auch an Universitäten nicht mehr lange
> geben. Zumindest nicht für jedermann.
> 
> Daran ist eigentlich auch nichts auszusetzen: Warum sollen
> Studenten den Vorteil eines steuerfinanzierten Internetzugangs
> für private Zwecke in Anspruch nehmen können? Abrechnung nach

Ganz meine Meinung. Was bitte hat das Napstern oder Absaugen
der neusten DivX-Filmkopien mit Studium zu tun, jedenfalls soweit
sich nicht direkte (nicht ueber 27 Ecken rum) Bezuege zum Studium
(etwa Musik oder Medienwissenschaften) ergeben. Aber selbst dann
ist, bei aller wissenschaftlichen Sorgfalt einer Recherche nicht
einsehbar, dass da Studiwohnheime Terabyteweise "recherchieren".

> Volumen und Befreiung davon auf Antrag bei nachgewiesener
> Relevanz für "Forschung und Lehre" wären IMO ein gangbarer Weg.

Ich wuerde es entsprechend meinem wissenschaftlichen Alltag durchaus
rigoros an Dateitypen festmachen: Ueblich ist das Suchen in HTML/
Text/PDF/PS/DOC-Dokumenten, wenn es um Publikationen geht. Die muessen
aber nicht zum heimischen PC transportiert werden, sondern koennen
an den Arbeitsrechnern oder in der Bibliothek ausgedruckt werden:
entweder man sieht bereits am Bildschirm, dass das Paper Muell ist,
oder man druckt es grundsaetzlich aus, um es zu exzerpieren. Jaeger-
und Sammlertrieb bei Dateien ist nach meiner Erfahrung wenig ueblich
(bei ausgedruckten oder kopierten Papers schon :-) ).

Zum Ausdrucken an einem oeffentlichen PC braucht man kein Floppy-
oder PC-Laufwerk; der Drang, sich so MP3s abzuziehen (weil es zuhause
nicht mehr geht), wird dann schlagartig nachlassen.

> Das Herumdoktoren mit Filtern ist dagegen Schwachsinn.

Insbesondere, weil sie nicht funktionieren koennen.

> > Die Universität Siegen hat die Internet-Nutzung für ihre Studenten
> > stark eingeschränkt. Der Direktor des Hochschulrechenzentrums, Jochen
> > W. Münch, hatte den Dekanen in einem Rundschreiben mitgeteilt, dass
> > ab 1. Juli alle Ports oberhalb 1024 gesperrt werden. Münch begründet
> > diesen Entschluss damit, dass die Studenten in den Wohnheimen den
> > Internet-Zugang für eigene Zwecke wie das Downloaden von Musik und
> > Filmen missbrauchen würden
> 
> Was mir nicht klar wird: Wie soll das Sperren von "Ports oberhalb
> 1024" die Möglichkeiten für "das Downloaden von Musik und Filmen"
> beeinflussen? Entweder HTTP geht noch, oder nicht.

FTP benutzt einen zweiten Datenkanal, welcher typisch > 1024 ist.

Grosse Dateimengen klickt man sich nicht interaktiv an, sondern
macht ein pauschales "mget *" und sieht spaeter nach, was da alles
dabei ist. IMHO ist sowas fuer einen Grossteil des Volumens verantwortlich:
"bin zu faul, mich durch den FTP-Tree von RedHat zu wurschteln, um einen
Patch zu finden, am einfachsten sauge ich mal die aktuellen CD-Images
und brenne mir die dann hier".

Holger

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