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Re: [FYI] [OT] DDR-Politkader: "Es besteht kein generelles Recht auf Ausreise."



Heiko Recktenwald <uzs106@ibm.rhrz.uni-bonn.de> writes:

> > Wie die Sueddeutsche Zeitung berichtete, wurden die Ermittlungen im
> > Falle Leuna in Deutschland auf Druck des Innenministeriums zu den
> > Akten gelegt.
> Dazu wuesst ich gerne mehr.

Entschuldigung, da habe ich die Quellen durcheinandergebracht
(www.sueddeutsche.de ist seit Tagen offline, sonst haette ich das vor
dem Posten verifiziert).

Es war die Zeit:

  http://www.zeit.de/2001/28/Politik/200128_ein_abgrund.html

> > Schily hat es auf eine Machtprobe mit Marianne Birthler ankommen
> > lassen, um die Herausgabe von Akten prominenter Westpolitiker zu
> > verhindern.
> Allgemeine Meinung, dass er da richtig gehandelt hat. Auch in der
> Sueddeutschen.
> Es ging auch nicht um Ost und West sondern um Taeter und Opfer.

Die Einteilung in Taeter und Opfer ist keine einfache.

Nehmen wir mal an, es gibt da eine Akte ueber einen West-Politiker, in
der seine Korruption dokumentiert ist. Ist er jetzt Opfer, weil diese
Akte durch Abhoeren zustandegekommen ist? Oder ist er Taeter, weil er
sein Amt missbraucht hat?

Zehn Jahre lang war es offensichtlich opportun, die Umstaende des
Zustandekommens von Stasi-Akten zu ignorieren. Wenn es darum geht, die
kriminellen Machenschaften der Ex- und jetzigen Regierung
aufzuklaeren, sieht diese sich ploetzlich in der Opferrolle. Ein
bisschen merkwuerdig finde ich das schon.

Buchtip zum Thema:

"Das Stasi-Syndrom", von Matthias Wagner

Gruss Andreas

-- 
"In my eyes it is never a crime to steal knowledge. It is a good
theft. The pirate of knowledge is a good pirate."
                                                       (Michel Serres)