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Re: [FYI] Simonis will Rundfunkgeb?hr f?r PCs



On Wed, Jul 04, 2001 at 10:20:07AM +0200, Neko (Simone Demmel) wrote:
> Hi,
> 
> Holger Veit (holger.veit@gmd.de) - Wed, Jul 04, 2001 at 10:01:40AM +0200:
> > > Multicast ist genau die Loesung fuer Radio und Fernsehen (fuer PayTV
> > > bzw. "video on demand" natuerlich nicht).  128 Kbit Audio einzuspeisen
> > Und weil es nicht fuer individuelle Abzocke brauchbar ist, wird es
> > sich auch nicht durchsetzen.
> 
> *das* wiederum ist eine Frage des Marketing. Man muss nurnoch einen Weg
> finden, den Usern zu erklaeren, dass es fuer sie besser ist (weil denen
> duerfte das egal  sein, ob sie Programm A oder B verwenden). aber auch
> hierfuer koennte ich mir einiges vorstellen.

Wer macht das Marketing? Die Techniker, die was von der Sache verstehen
und wissen, dass es besser ist? Wohl kaum. Wenn das so waere, haette jeder
User inzwischen wohl Linux. Den Usern ist es *nicht* egal, ob sie Programm
A oder B verwenden. A ist naemlich das buntere, und es wird mit dem neuen
Murkssoft Ex&Hopp bereits mitgeliefert (von dem man eben erst eine Raubkopie
gekriegt hat). Technik ist nur was fuer Techniker. Solange es nicht nur
gesellschaftsfaehig, sondern sogar imagefoerdernd ist, sich als 
Technik-Pfeife zu outen, spielen technische Eigenschaften keinerlei
Rolle. Hauptsache, es ist billig und genau jetzt verfuegbar, weil ich es
jetzt haben will. Nach mir die Sintflut.

> > Beim Radio- oder Fernseh-Broadcast, ja. Dieses System beruht aber auf
> > dem "wir koennen nicht kontrollieren, wer was guckt, also zahlen alle
> > pauschal"-Dogma (freilich koennte man verschluesselt senden, aber dann
> > waere der Key oder ein Crack im Nu bekannt, weil die Decodierung in der
> > Hand der Anwender liegt). Das will "man" (sprich: die Rechte-Leichenfledderer)
> > freilich nicht.
> 
> Du meinst Einschaltquoten? Mach es doch genauso, wie beim Antennen-TV.
> Da kann man ja auch nicht direkt sehen, wer was schaut. (Gegen
> Erstattung der monatlchen Surfgebuehren waeren da sicher einige Leute
> gerne bereit ein bisschen Privatsphaere aufzugeben)

Das waere zu einfach gedacht. Besser ist es, die Kunden auszuspionieren
*und* abzukassieren. Das Broadcastmodell mit statistischen Erhebungen
der Einschaltquoten in ein paar 1000 Referenzhaushalten ist megaout, seit
es Cookies, Webbugs und anderes Ungeziefer gibt, welches detaillierte Profile
der Klicker liefern koennen. Warum zum Teufel sollte man ein solches Werkzeug
durch Broadcast und freiwillige Angaben (die, wie man sehen kann, beliebig
falsch sein koennen -> siehe z.B. GMX-Adressenangaben) aus der Hand geben?
Sind wir denn hier bei Mutter Beim^WTheresa?

> > Im Zweifelsfall wuerde man dann schon dem Kunden ein geeignetes "Modem"
> > hinstellen, bei T-DSL geht's ja auch, von den diversesten Settop-Boxen
> > mal abgesehen. Und dann liegen um den Fernseher ein Dutzend Fernbedienungen
> > rum.
> 
> Haben wir doch eh alle schon: Tuner, CD, Kasette, Schallplatte, TV,
> Video, DVD... hab ich was vergessen?

Und im Ernst, das macht den ganzen Ranz nach Ende der Neuheitsphase ziemlich
unattraktiv. Wenn der Aufwand, die passende Fernbedienung zu finden, hoeher
wird, als seinen Hintern zu erheben, um am Tuner den Senderwahlknopf zu
druecken, macht man letzteres. Oder eher sogar: wenn man ins Zimmer kommt,
dann dudelt da bereits der Lokalsender zur Berieselung, bzw. man drueckt nur
auf den Einschalter. Die anderen 100 Kanaele zu zappen, ist zu aufwendig. 
Ein, zwei Knoepfe reichen meist aus, wie weiland, als Kofferradios noch
nicht Ghettoblaster hiessen.

Holger

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