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Re: Moderation



Johann Bizer <bizer@elektronische-demokratie.de> writes:

> Mit einem gewissen Recht können Sie auf die Authentizität Ihrer
> Diskussionskultur stolz sein - aber warum meinen Sie, dass sich alle
> anderen auf diese formal und inhaltlich einlassen müssen ?

Damit man Leute erreicht? Das scheint ja mit dem bisherigen System
nicht so recht zu funktionieren.

> Mögliche Gründe habe ich selbst bereit benannt  - andere haben sind in
> dieser Debatte hinzugekommen (noch mal vielen Dank).
> * Technische Unzulänglichkeiten wie
> ++ Performance
> ++ Quickplace mit Java (übrigens aber nicht das Forum)
> ++ Schlechtes Design
> ++ Unübersichtlichkeit
> ++ Falsche Form (spezielle in Ihrer Liste wird usenet/mailinglist
> etc. favorisiert etc.)
> ++ Fehlende Offenheit der Themen (ein Einwand, mit dem ich mich im
> Forum mehrfach auseinandergesetzt habe)
> ++ Misstrauen gegenüber Moderator

++ Ausfälle

(Vorhin schien das Form nicht verfügbar zu sein.)

> Aus meiner Sicht übersehen Sie, dass die von Ihnen benannten
> Diskussionsforen geeignet sind für Menschen einer homogenen
> Diskussionskultur. Das hat auch etwas mit den dahinter liegenden
> Kundenbindungsstrategien (bspw. bei Heise) zu tun. 

Die Teilnehmer bei Heise scheinen mir nicht besonders homogen zu sein.
Dort schreibt der '!!!!'-AOL-Nutzer gemäßigt klein unter coolem
Pseudonym neben einem Verrückten, der seien vollen Namen über ganze
Sätze setzt und sich dabei noch um eine in sich stimmige
Rechtschreibung bemüht.

> Wenn so etwas beim Bundestag aufgehängt ist, dann sieht das schon
> etwas anders aus. Wir können uns kein "communication devide"
> leisten.

'communication device'? Freudsche Fehlleistung?

Wenn wir schon von Kommunikationsbarrieren schreiben: Wurde das Forum
eigentlich auf Eignung für Sehbehinderte gestestet? Es hat zumindest
nicht den Anschein.

> (ein anderes Problem, dass ich aber nur andeuten kann, ist das der Umsetzung.
> In komplexen Strukturen mit zahlreichen Zuständigkeiten

kann man am einfachsten eine Mailingliste einrichten. Dafür braucht es
nicht mal einen Projektantrag, man muß nur Kontakt zu den richtigen
Leuten haben, die sich auf so etwas einlassen.

Im übrigen konnte ich mich beim Lesen des Nachspanns Ihrer Nachricht
nicht des Gefühls erwehren, das Projekt diene hauptsächlich der
Erforschung des Kommunikationsverhaltens in einem sauber abgegrenzten,
vorgegebenen Kontext, um so die Tauglichkeit und Grenzen der
verwendeten Mechanismen für die gegebene Aufgabe zu ergründen -- es
ginge also gar nicht darum, ein funktionierendes Medium zu schaffen,
um es überspitzt zu formulieren. Von einem wissenshaftlichen
Standpunkt aus wäre es wahrscheinlich zum gegenwärtigen Zeitpunkt
in der Tat nicht vertretbar, die Rahmenbedingungen des Experiments
einschneiden zu ändern.

(Man möge mir diesen doch etwas polemischen Ausfall verzeihen; ich
versuchte nur, einen flüchtigen, subjektiven Eindruck in Worte zu
fassen.)

> Wenn es bspw. darum geht die eine "Diskussionskultur BTag" mit der
> Diskussionskultur Ihres Forums zu verlinken, dann fällt Ihnen auch
> nicht mehr ein als von der "Pflicht des Abgeordneten" (s.o.) zu
> reden. Sie unterschätzen, dass auch MdB bei begrenztem Zeitbudget in
> festen Wahrnehmungsritualen der klassischen Medien stecken.

Pro Fraktion würde eien Stelle ausreichen, die einen Netzverteiler
erstellt. Wenn man das Netz als weiteres Medium begreift, muß man es
auch als solches behandeln, vorzugsweise mit in bezug auf andere
Medien bereits erfolgreichen Methoden.

> Möglicherweise kann das Webforum und der Moderator hier eine
> Brückenfunktion anbieten?

Nein, ich fürchte, die benötigte Information muß durch Menschen in der
Sphäre des Bundestages gesammelt werden, da die Information nicht von
selbst kommt.