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Re: [FYI] Innenministerium will Online-Datenschutz lockern
- To: debate@lists.fitug.de
- Subject: Re: [FYI] Innenministerium will Online-Datenschutz lockern
- From: "Axel H Horns" <horns@ipjur.com>
- Date: Fri, 19 Oct 2001 09:28:07 +0200
On 18 Oct 2001, at 23:15, Kai Raven wrote:
> > http://www.heise.de/newsticker/data/hod-18.10.01-002/
>
> Es ist Zeit an offenen Widerstand und außerparlamentarische Opposition
> zu denken.
???
Die Geschichte wiederholt sich nicht. Auch Anno '68 kehrt nicht
wieder.
Andere Zeiten, andere Mittel.
Es ist IMHO derzeit eher ein Problem der Ungleichzeitigkeit:
(Erstes Ueberholmannoever, UNGLEICHZEITIGKEIT_001)
Erst haben die Techies das Internet vorangepeitscht, dass den
Policymakern & Wirtschafs-Funktionseliten die Sinne schwanden. Nichts
von dem, was im Gesetzesbuch stand, schien noch auf den Cyberspace zu
passen.
(Zweites Ueberholmannoever, UNGLEICHZEITIGKEIT_002) Dann haben die
beiden vorstehend genannten Gruppen Nachhilfestunden gebucht und mit
zunehmendem Verstehen der neuen Technik eine neue digitale
Weltordnung vorangepeitscht, und die heisst Surveillance und DMCA.
Beispielsweise sind bestimmte Politiker und Manager gerade im
Begriffe, das Wesen der "Mittlerfreien Kommunikation" a la Kristian
Koehntopp zu verstehen. Das Ergebnis ist insbesondere der verbissene
Kampf gegen P2P. Den Internet-Techies schwinden gerade die Sinne.
Die grosse Masse hat weder den grossen Internet-Schub der 90er Jahre
innerlich mitgemacht noch versteht sie, was die staatliche
Surveillance-Hybris und Gesetze nach dem Strickmuster DCMA eigentlich
auf lange Sicht fuer das Alltagsleben bedeuten werden. Wer sich in
den 90ern einen AOL-Account zugelegt hat, beweist damit noch lange
nicht Kompetenz fuer die der Informationsgesellschaft inhaerenten
Probleme.
Beim Erkennen der fuer die Politikgestaltung verfuegbaren Optionen
muss hierauf Ruecksicht genommen werden.
--AHH