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Fwd: [infowar.de] Medien im Krieg: Wegen Kritik entlassen
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- Subject: Fwd: [infowar.de] Medien im Krieg: Wegen Kritik entlassen
- From: Joerg-Olaf Schaefers <listen@fx3.de>
- Date: Sun, 18 Nov 2001 21:41:01 +0100
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Nachtrag zum Thema uneingeschraenkte Solidaritaet.
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From: Georg Schoefbaenker <schoefbaenker@aon.at>
To: infowar.de@infopeace.de
Date: Sunday, November 18, 2001, 9:10:12 PM
Subject: [infowar.de] Medien im Krieg: Wegen Kritik entlassen
===8<==============Original message text===============
Infowar.de, http://userpage.fu-berlin.de/~bendrath/liste.html
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http://derstandard.at/zeitung/frame/20011119/14.asp
DER STANDARD
Montag, 19. November 2001, Seite 2
MEDIEN IM KRIEG
Wegen Kritik entlassen
OSZE-Medienbeauftragter: "Wahrheit nicht im Krieg sterben lassen"
Berlin/Wien - Journalisten des Springer-Verlags (Bild, Welt)
dürfen keine Kritik an den Militärschlägen der USA üben. Denn
kurz nach dem 11. September wurde in die Arbeitsverträge die
Verpflichtung zu "Solidarität mit den USA" aufgenommen. "Dieser
Passus ist eine Beleidigung gegenüber den USA, dem Vorbildland
der freien Presse", kritisiert der Beauftragte der OSZE für die
Medienfreiheit, Freimut Duve, im Gespräch mit dem STANDARD.
"Diese Selbstbeschränkung führt weg vom professionellen Jour-
nalismus. Der Gegenstand außenpolitischer Berichterstattung
wird damit halbiert."
Aber auch in den USA ortet Duve problematische Entwicklungen:
Zwei Journalisten von der Texas City Sun und vom Daily Courier
in Oregon wurden entlassen, weil sie kritische Kommentare über
US-Präsident George Bush geschrieben hatten. "Das Gefährliche
ist das Verratssyndrom. Dass jemand als Verräter dargestellt
wird, wenn er etwas berichtet, was quer liegt. Diese Verrats-
schraube darf eine freie Demokratie nicht erreichen. Man darf
auch nicht hinnehmen, dass im Krieg die Wahrheit stirbt. Jour-
nalisten sind besonders herausgefordert, ihre Verantwortung zu
nutzen." Die Unternehmensleitungen müssten sich um Unabhängig-
keit bemühen.
Duve fürchtet, dass "unter dem Deckmantel der Terrorbekämpfung
Staaten wie Turkmenistan, die den freien Journalismus schon
ausgerottet haben, ihr Verhalten leichter begründen können, weil
sie Teil der Antiterrorallianz sind". Duve hofft auch auf ein
Einlenken in den USA: "Es gibt schon mehr kritische Kommentare
als in den ersten vier Wochen nach den Anschlägen. Die Massen-
medien hat das noch nicht erreicht."
Zumindest bei der BBC hat Kritik Änderungen bewirkt. Der BBC
World Service hat sich entschieden, die Anschläge in den USA
nicht mehr als Terrorismus zu beschreiben. Die offizielle Dik-
tion ist künftig "Attacke". Mit dieser Formulierung will die
BBC ihren Ruf der Unparteilichkeit vor allem in der islamischen
Welt wahren. (afs)
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