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[FYI] Provider sperrt nun doch
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- Subject: [FYI] Provider sperrt nun doch
- From: Thomas Roessler <roessler@does-not-exist.org>
- Date: Thu, 22 Nov 2001 21:50:00 +0100
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http://www.heise.de/newsticker/data/fr-22.11.01-001/
Provider sperrt nun doch
Nicht recht entscheiden kann sich der Düsseldorfer Provider [36]ISIS,
ob er nun der Aufforderung der Düsseldorfer Bezirksregierung an die
Zugangsanbieter des Bundeslandes folgen soll oder nicht, US-Webseiten
mit rechtswidrigen Inhalten zu sperren. Der Düsseldorfer
Regierungspräsident Jürgen Büssow, der zugleich oberster Medienwächter
des Landes ist, hatte unter anderem mit Bußgeld gedroht.
Am Montag hatte der Provider im vorauseilenden Gehorsam schon einmal
"testweise" Anfragen vier URLs an ein Meldeformular für illegale
Websites bei der Düsseldorfer Bezirksregierung umgeleitet.
Gleichzeitig sagte ein Angestellter von ISIS, diese "DNS-Lösung" sei
"eigentlich schwachsinnig" und treffe höchstens "Fritzchen Doof"
([37]Netzsperre für Fritzchen Doof). Heute hatte der Provider die
Umleitung erst einmal wieder zurückgenommen. Die Begründung: die
Aktion sei die eigenmächtige Initiative eines Technikers gewesen, aber
entspreche nicht der Politik der Firma ([38]Netzsperre wieder
aufgehoben.
Lange hat jetzt offenbar diese Haltung nicht angehalten.
Regierungspräsident Büssow warf dem Provider vor, mit der Aufhebung
der Zensur, rechtsextremes Gedankengut zu fördern. Der Geschäftsführer
Horst Schäfers ordnete nach dem erneuten Vorstoß Büssows also die
Sperre wieder an. "Wir Telekommunikationsunternehmen können in so
einer Situation machen, was wir wollen," klagt der Manager. "Wir sind
immer die Dummen." Sperre man, werde Zensur gerufen. "Tun wir nichts,
fördern wir angeblich den Rechtsradikalismus." Jetzt dürfte also
vorerst wieder einmal Zensur gerufen werden. (Stefan Krempl)
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Thomas Roessler http://log.does-not-exist.org/
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