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Re: "Wissenschaft bricht Monopole"



On Sun, Dec 30, 2001 at 07:39:02PM +0100, Heiko Recktenwald wrote:
> > Angebot an die Oeffentlichkeit, wenn und weil du es so willst.
> 
> Weil alles im Web ist "oeffentlich"..
> 
> Denk halt immer mehr, dass das nur eine Behauptung ist.

Alles, was nicht explizit durch ein Passwort (egal, wie leicht oder
schwer das zu knacken ist) "versiegelt" ist, ist im Web
oeffentlich. Da beisst die Maus keinen Faden ab. Wenn Du (als
Autor, o.ae.) bestimmen willst, wer Dein "Angebot" konsumieren darf,
dann mache es auch nur denen zugaenglich. Genau das wird jetzt gerade
mit Kopierschutz und anderen faulen Tricks versucht.

> > Sie sammeln (Informationen ueber) frei zugaengliche Daten.
> 
> Frei zugaenglich, schreib ich fuer die ?

Ja, sofern Du "die" nicht explizit ausschliesst. Sagen wir, ich sei
Buchautor, und lasse mein Buch in Buchhandlungen anbieten. Dann muss
ich auch damit rechnen, dass *Du* in einen solchen Laden gehst und
dieses Buch kaufst (oder jemanden hinschickst, der Dir das da besorgst).
Aber ich als Autor wollte doch unbedingt, und um jeden Preis, dass
explizit der H.R. genau dieses Buch nicht in die Finger bekommt
(die Gruende dafuer sind meine Sache und a priori berechtigt). Dann
darf ich es aber nicht in Buchhandlungen zum freien Verkauf anbieten,
sondern muss selber dafuer Sorge tragen, dass das Werk nicht in die
Haende geraet, von denen ich es nicht will.

> annarb08, wie soll das klassifiziert werden ?

Das Problem von denen, die klassifizieren wollen, und die Zwickmuehle
der Rechteinhaber: schlechterdings stehen sie vor dem Dilemma, dass
sie einerseits ihr Werk an alle zahlenden Kunden verschachern wollen,
aber andererseits zur Vermeidung irgendeines irgendwie gearteten
moeglichen Missbrauchs faktisch jegliche Nutzung unterbinden muessen,
denn wann immer irgendeine Informationsinstanz des Werkes mit den
menschlichen Sinnen wahrnehmbar ist, ist auch gleich technisch eine
Kopie moeglich. Das ist nicht erst seit den ersten Tonwalzen vor
>100 Jahren bekannt, sondern schon seit im Altertum die erste
Papyrus-Rolle von einem Schreiber dupliziert wurde.

Trotzdem muss es immer noch der Urheberrechtsmafia und ihren
Schmieren-Juristen eingepruegelt werden, bis sie endlich merken,
dass sie sich mit dem Konstrukt des immateriellen ("geistigen") 
Eigentums eine unaufloesbare Nomic-Blockade gebastelt haben.
Game over, You lose. Ab jetzt laesst sich das Jura-Jenga nur noch
einreissen (und reisst alles andere mit).

Holger

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