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Re: [FYI] Kopierschutz-Debatte



On 12/02/02, Holger Veit wrote:
> On Tue, Feb 12, 2002 at 08:22:54PM +0100, Christian Kurz wrote:
> > On 12/02/02, Lutz Donnerhacke wrote:
> [...]
> > > Das Gesetz gestattet dies und deckt die Verluste durch Reglungen, wie GEMA
> > > Gebühren. Es gibt kein Recht der Firmen auf Einzellizenzen für Privatpersonen.

> > Du meinst damit das Urhebergesetz in dem der Begriff "privater Gebrauch"
> > genutzt wird, aber wobei eine klare und eindeutige Defintion dafuer
> > fehlt?

> Solange diese Definition mehrdeutig ist, muss man davon ausgehen, dass
> sie so zu interpretieren ist, dass Privatkopien nicht nur zulaessig, 
> sondern vom Gesetzgeber sogar erwuenscht sind. Wenn die Definition

Nicht ganz, denn wie gesagt fehlt fuer den im Gesetz verwendeten Begriff
"private Gebrauch" eine jegliche Defintion. Damit ist es eben nicht
eindeutig, ob die Kopie, die zur Sicherheit erstellt wurde genauso legal
ist wie die Kopie fuer deine Eltern bzw. fuer deinen besten Freunden
oder die Kopie fuer jeden in deinem Bekanntenkreis. Hierbei duerfte wohl
die Beziehung zu dem jeweiligen Empfaenger der Kopie mit ins Spiel
kommen, um zu ermitteln, ob es noch im Rahmen des Gesetz sich befindet
oder nicht. Somit gebe ich dir in sofern Recht, dass der Artikel
sicherlei keine Sicherheitskopie fuer Dich ausschliesst, aber spaestens
danach ist es in meinen Augen eine sehr neblige Landschaft bei der man
schnell in ein tiefes Moor treten kann und in das man dann sehr tief
versinkt, in Falle der CD's also bei den illegalen Raubkopien darstellt.

> irgendwann man dahingehend konkretisiert wird, dass "Privater Gebrauch"
> Kopieren (s.u.) ausschliesst, verlieren die GEMA-Raubritter ihre
> Existenzberechtigung. Deshalb werden die den Teufel tun, an dieser
> Definition herumzuspielen.

Ich moechte an dieser Stelle mal vermuten, dass das Urhebergesetzt
allgemein und auch der betreffende Paragraph (53?) nicht von oder fuer
die GEMA allein geschaffen wurden, sondern auch andere Medien abdecken.

> > > >Von daher gehe ich davon aus, dass es auch in Zukunft nicht ohne eine
> > > >technische Loesung und irgendeine Art von Hinweis bezueglich der korrekten
> > > >Nutzung der CD geben wird.

> > > Die korrekte Nutzung einer CD besteht darin, Privatkopien zu erstellen.

> > Die korrekte Nutzung einer CD ist das Abspielen bzw. Nutzen der auf ihr
> > Vorhandenen Inhalte. Dass dieser Inhalt sich wiederum auf ein Medium

> Das Nutzen umfasst das Lesen der elektronischen Information auf der
> CD und das Konvertieren in eine andere Form (elektrische Impulse oder
> Schallwellen). Letzteres dient bewusst und absichtlich dazu, dass der
> Kaeufer diese Signale mit einem geeigneten Sensor (beim Menschen z.B.
> ein Ohr) beliebig oft aufnehmen kann. Wie das "Ohr" gestaltet sein muss,
> dazu schreibt das Gesetz nichts. Mein "Ohr" kann z.B. auch ein
> Tapedeck oder ein CD-Brenner sein (dass der ueblicherweise den Weg
> durch eine digitale Verbindung zu einem Verstaerker umgeht, auch das
> verbietet das Gesetz nicht.

Den CD-Brenner, der die Signale wieder erneut auf ein Medium schreibt,
wuerde ich nicht mehr als Ohr bezeichnen. Das Ohr hoert meiner Ansicht
nach an deiner Festplatte bzw. dem Zwischenspeicher des CD-Brenner auf,
wo die Daten dauerhaft bzw. temporaer vor dem Schreiben gespeichert
werden. Das Schreiben dieser Signale auf einen neuen CD-Rohling und
damit das Erstellen der Kopie stellt meiner Ansicht nach eine neune vom
Nutzen der CD unabhaengigen Schritt dar.

> > kopieren laesst, dass als CD bezeichnet wird, ist nur eine weitere
> > Eigenschaft.

> Mobile CD-Player benutzen heute Zwischenspeicher von typisch mehreren
> Sekunden, um Laufschwankungen und Ausfaelle ueberbruecken zu koennen.
> Dazu wird ein Teil der CD laufend in den Speicher *kopiert*. Dies ist

Wird hier wirklich der Inhalt kopiert oder nur die notwendigen Signale
die weiter verarbeitet werden sollen in den Zwischenspeicher gelesen?

> Ich bin dafuer, dass solcher Schrott einen zwingenden Warnhinweis
> dick auf der Vorderseite des Jewelcase, wie bei Zigarettenpackungen,
> haben muss, dass der Kunde fuer sein Geld (u.a. GEMA-Zwangssteuer)
> keinen nutzbaren Gegenwert erhaelt (letztlich werden die Kaeufer es
> frueher oder spaeter eh rauskriegen, bis dahin wird aber sinnlos Geld
> verbrannt).

Und wer hat diese Defintion von Nutzbar bitte festgelegt? Mir faellt
heute morgen kein Gesetz ein, dass nach Ergaenzung eines Kopierschutz
eine CD als eine unnuetzbaren Gegenstand definiert. Ausserdem scheint es
mir bisher nur ein geringen Anteil von CD-Playern zu handeln, die CDs
mit Kopierschutz nicht lesen koennen. 

Christian
-- 
What is irritating about love is that it is a crime that requires an accomplice.
                -- Charles Baudelaire

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