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Re[1]: [FYI] (Fwd) [GILC-plan] Danish court rules against deep weblinks



Hi,

(entschuldige die scheussliche Quotung, dank Umzieherei wieder am
Webmail-Account..)

Es ist doch, um beim Zeitungsvergleich zu bleiben, gar nicht so
unueblich, einen Spiegel im Lokal zu haben.

In gewisser Hinsicht ist das auch "Schmuecken mit anderer Leute
Federn" - Informationen. Ich gehe ins Lokal und bestelle ein Bier, was
so viel kostet, wie der Spiegel - und lese den Spiegel. Wenn zehn Leute
das machen - hat der Spiegel vielleicht zehn Abonnenten weniger.. Das
schaedigt den "professionellen Informationsanbieter" auch - aber ich
habe nicht gehoert, dass dagegen geklagt wird.

Und mit der Mischkalkulation mit Werbemitteln - tja, das Problem hat
jede Kneipe. Von bekannten Betriebswirten weiss ich, dass es ihnen gar
nicht gefallen wuerde, wenn alle nur zum Essen kommen, und dann
drausssen am Imbiss Trinken gehen. Dann wuerde er fast keinen
Gewinn machen.

Ja, der "Trick" ist, die Kneipe ist gemuetlich genug, dass keiner auf die
Idee kommt, zum Imbiss zu laufen.

Wenn eine Web-Site "gemuetlich" genug ist, dann komme ich da auch
wider hin. Aber dem widerspricht das Zukleistern mit Werbebannern. Es
ist eben in keiner Kneipe gemuetlich, in der ueberall mich Infowaende
mit neuen Produkten anschreien.

Das Gleiche gilt fuer eine Zeitung auch - wenn sie nur voller Werbung ist
und ich den redaktionellen Teil nicht mehr finde, kaufe ich sie nicht
mehr.

Ja, mit der Finanzierung von Informationsdiensten ist es wirklich nicht
leicht..

Uebrigens - eine der grossen Zeitungen der USA, ich glaube, es war
die "New York Times" (oder "Washington Post", sorry, bin nicht mehr
sicher?) hat 600 000 Online-Abbonenten, die bezahlen. Sie ist wohl gut
genug dazu.

Gruss
Peter

> -------Ursprüngliche Nachricht-------
> Von: PILCH Hartmut <phm@a2e.de>
> Datum: 11/07/2002 16:05:30
>
> > Dumm, wenn man sowas macht, ohne ein Medium verstanden zu
haben, ich finde
> > deine Zusammenfassung und deinen Vergleich sehr passend.
>
> Ich kenne das dänische Urteil nicht, würde aber mal vermuten, dass
damit
> gar nicht unerwünschtes Verweisen auf untergeordnete Webseiten
(deep
> linking) verboten wird. Wahrscheinlich geht es nur um unlauteren
> Wettbewerb, der darin besteht, dass jemand sich mit fremden Federn
> schmückt und sogar noch die anderen dafür Volumengebühren zahlen
lässt, um
> dann wiederum mit diesen in Wettbewerb um Werbekunden zu treten.
>
> Das Problem beim Wettbewerbsrecht ist gerade, dass man nur auf
sehr
> abstrakter Ebene Regeln hat und bei deren Anwendung sehr viel mehr
> richterliches Ermessen im Spiel ist als etwa bei der Durchsetzung von
> Patentansprüchen. Im Einzelfall kommt aber oft einigermaßen
gescheite
> Urteile dabei heraus, und die dabei unvermeidliche Rechtsunsicherheit
ist
> letztlich nicht größer als die vom Patentsystem erzeugte. Dank UWG
& Co
> weiße man, dass man Geschäftsmodelle wie das jenes
> Nachrichtenwiederverwerters besser meiden sollte. Ein paar eigene
> professionellen Informations-Wiederkäuer muss man sich als
> Web-Nachrichtendienst schon leisten. Bloßes automatisches
Einbinden von
> anderer Leute Gekäue ist angesichts UWG gefährlich.
>
> --
> Hartmut Pilch, FFII e.V. und Eurolinux-Allianz +49-89-
12789608
> Innovation vs Patentinflation http://swpat.ffii.org/
> 120000 Stimmen 400 Firmen gegen Logikpatente
http://www.noepatents.org/
>
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>
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