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Re: [FYI] Gericht sieht Verbindungslogs nicht als Beweis



Hi,

On Sat, Apr 05, 2003 at 07:38:40PM +0200, Heiko Recktenwald wrote:
> > > "Ordentlich" administriert, naja.
> > 
> > Wenn der Rechner (z.B.) eine offene FTP- oder Samba-Share hat, um mal
> > relativ eindeutige & gern gesehene Beispiele zu bringen, und die Leute
> > verwenden das, um darueber Warez zu tauschen - warum soll hier der ISP
> > in der Haftung sein?   Diese Verwendung des Rechners ist ja offensichtlich
> > gewollt, sonst wuerde man die Shares ja zumachen.
> 
> Gewollt ist es ja sicher nicht, sonst wuerd er ja auch bezahlen wollen.

Natuerlich ist es nicht direkt gewollt, aber es ist hinreichend 
*fahrlaessig*.

Wenn ich mit einem Auto fahre, ohne meinen Oelstand und Reifendruck zu
kontrollieren, und dann gibt's *deshalb* einen Unfall, bin ich auch schuld.

Zwangshaftpflicht fuer Internetteilnehmer?  Mit SF-Rabatt?

[..]
> Vielleicht denken wir einfach an verschiedene Faelle. So schematisch kann
> man das IMHO nicht loesen.
> 
> Der ISP kann sich den Kunden doch ansehen, und dabei herausfinden, welche
> Kenntnisse er hat. So ein bischen Mitverantwortung hat er schon.

Das kann ich Dir schon sagen.  Ein durchschnittlicher mittelstaendischer
Kunde hat vom Internet *gar keine Ahnung* (denn es ist nicht sein Job).

Er hat irgendwann mal einen Windows-Admin eingestellt "ist alles ganz
einfach, drei Mausklicks, und der Server ist im Netz" und genau so sehen
die Kisten dann auch aus.

Was jetzt nicht heisst, dass es keine unsicheren Linuxe gibt - aber das
ist der selbe Typ Admin.  "Mit aktuellem Linux ist das genauso einfach wie
Windows.  CD rein, aufspielen, fertig".  Hatten wir auch schon - nach
mehrfachen (!) Einbruechen wurde der Rechner mit einer 2 Jahre alten 
RedHat-CD neu installiert, natuerlich ohne irgendeinen Patch zu
installieren.

> Auch wenn wir aus den Zeiten allmaehlich heraus sind, wo man sich fragte,
> "wer hat denn den ins Netz gelassen".
> 
> Wenn der ISP sieht, dass der Kunde keine Ahnung hat, dann darf er ihm eben
> nichts verkaufen. Oder muss jedenfalls beraten. So wuerd ich das auslegen,
> was immer in den Vertraegen steht.

Davon, nichts zu verkaufen, werden wir leider alle nicht satt.

Den ISP zumachen und eine Wuerstlbude aufmachen ist allerdings ein
Gedanke, der uns immer mal wieder durch den Kopf geht.

Wir bieten fuer genau diesen Kundenkreis von uns betreute Server an, auf
denen der Kunde fast alles machen kann (nur "root" ist er nicht), und die
Verantwortung fuer die Sicherheit des Systems bzgl. Patches usw.
uebernehmen wir.  Verkauft sich auch ganz gut, ist aber halt etwas teurer
als "unser Windows-Admin macht das schnell" - also gibt's die letzte
Klasse auch noch zur Genuege.

gert
-- 
USENET is *not* the non-clickable part of WWW!
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