On Thu, 24 Jul 2003 21:47:34 +0200 Florian Weimer <fw@deneb.enyo.de> wrote: > >Man schaue sich jetzt die Startseite an (oder später dann ><http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,258460,00.html>). Es erschreckt mich ohnehin, wie unkritisch die Ermordung zweier Menschen (Kussei Hussein und Udai Hussein) durch eine angreifende Militärmacht (USA) in den Medien und durch die herrschenden PolitikerInnen aufgenommen wurde. Da schickt ein Staat Berufskiller los, und statt Empörung zu zeigen, freut sich die Welt (zumindest der in den Medien sichtbare Teil) inklusive der Irakkriegs-kritischen Teile über den "Erfolg". Wie menschenverachtend muss eineR eigentlich sein, um die Ermordung von Menschen, die keine Herrschaft (mehr) ausüben, gutzuheißen??? Einen amtierenden Diktator oder vergleichbare Figuren umzubringen: okay. Gegen Machthaber kann ich mir die Mittel nicht aussuchen, mit denen ich sie stoppen will. Sie sind an der Macht. Aber die Hussein-Geschwister hatten - soweit bekannt - keine Machtposition mehr inne. Statt dessen hat das mörderische US-Regime derzeit die Staatsmacht im Irak inne, hätte also durchaus die Möglichkeit gehabt, die Hussein-Geschwister zu inhaftieren, ihnen einen Prozess zu machen usw. Ob gegen die ausführenden US-Mörder in Uniform strafrechtlich ermittelt wird, ob gegen die US-Politik- und -Militärspitze wegen Anstiftung zu Mord ermittelt wird, ist den Massenmedien noch nicht einmal eine Erwähnung wert. >Ich glaube, ich sollte mal mein Essay über das Ende des Journalismus >fertigstellen. Ich bitte darum ;-) Gruß Holger
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