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Re: PR-Artikel der Musikindustrie im SPIEGEL



Matthias Hannich wrote:
Interessant anzuschauen sind auch die Graphiken, die dem unbedarftem
Leser mit Sicherheit die Augen öffnen werden: Die von der Gesellschaft
für Konsumforschung (GfK) durchgeführte Studie besagt, dass es 2002 in
Deutschland etwa 250 Mio mit Musik bespielte CD-Rohlinge gab.
Eine weitere Statistik besagt, dass insg. 486 Mio
Rohlinge im Jahre 2002 verkauft worden sind. (Im übrigen ändert die IFPI
die Zahlen verkaufter Musik-CDs sowieso mit der Windrichtung.) Wie
belegt die GfK die Zahlen und das über 50% mit Musik bespielt wurden?
Mit Rohlingen wird mehr gemacht, als Musik drauf zu speichern: Von
Sicherheitsbackups in Firmen oder daheim, als allgemeines
Speichermedium oder für Sicherheitskopien (und Privatkopien) von
Software oder eben Musik-CDs. Da sie es versäumt haben, eine
entsprechende Statistik für verkaufte Musik-CDs in Deutschland
abzudrucken, fand ich auf der Seite der IFPI (Internationale Vereinigung
der Phonographischen Industrie) dann auch die Zahl: 165,7 Mio verkaufte
Musik-CDs. Warum sollte nicht also jeweils eine Kopie für Auto und für
MP3-Player, was ja durchaus legal (Privatkopie) ist angefertigt worden
sein? Schon wäre die Zahl verkaufter Rohlinge erreicht. Hinzukommen
unzählige CDs für Datenbackups (Firmen/privat), eine Menge Rohlinge für
Sicherheitskopien von Software (es ist weit verbreitet, die Originale
sicherf aufzubewahren und nur mit Sicherheitskopien zu hantieren, um
nicht die Originale zu beschädigen) und natürlich auch die CD als
normales Speichermedium.
Da bleibt nicht mehr viel an "mit Musik bespielten Rohlingen" übrig.
Hier hat sich anscheinend ein Fehler zu später Stund ereignet. Die IFPI spricht immer von 259 Mio gekauften und mit Musik bespielten Rohlingen.
Und genau diese Zahl hat ein Philipsmitarbeiter auch (die Mail ging iirc mal an die ffs.or.at-Liste) benannt als *Absolutzahl* verkaufter CD-Rohlinge.
Ein Artikel in der Süddeutschen (http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/517/17500/) spricht ebenfalls von dieser Zahl.

Woher ich heute früh die Zahl 486 Mio nahm, weiß ich nicht mehr. Ich glaube ich entnahm sie einem IFPI-Jahresbericht.
Da aber an vielen Stellen hier die zwei Zahlen anscheinend unter gleicher Bedeutung gebraucht werden, ist das nicht so wirklich klar. Vielleicht auch nur ein Recherchefehler bei der SZ.

nulli

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Matthias Hannich ### nulli@stop1984.com
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