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Re: [FYI] Deutsche sind Blog-Muffel - "Does Blogging suck?"



Hallo Kai,

Tuesday, July 6, 2004, 11:40:49 PM, you wrote:

...
> Ich glaube nicht, dass Weblogs nur die "Sau der Woche" bleiben werden.
> Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum man so ein Gewese um Weblogs
> macht. Ob ich Informationen/Inhalte nun auf einer Website veröffentliche
> oder in einem Weblog, ist doch egal.

Nein, ist es natürlich nicht. Eine Webseite will aufgebaut und gestal-
tet werden. Ein (vorgefertigtes) Blog hingegen gibt einen Rahmen vor,
nicht selten auch gleich eine Community.

Einen Rahmen, der Vertrautes kultiviert, weil man ihn von anderen
Blogs kennt. Das erleichtert die Orientierung in der "Blogosphäre"
ungemein, gerade für Netzneulinge.

Einen Rahmen, der zudem auch gleich eine leitende/ordnende Struktur
vorgibt [1]. Das ist durchaus ein wichtiger Faktor, den man nicht
unterschätzen sollte (siehe auch unten).

Die Hürde selber etwas (eigenes) zu veröffentlichen, wird so für viele
endlich überwindbar. Es reicht seine Gedanken in ein Formularfeld zu
kopieren (Das kennt man evtl. schon von Gästebüchern oder "Webboards"),
den Rest macht die Blogsoftware. Ein Klick, und man ist drin.

Blogcommunities sind wohl die Dorfgemeinschaften/Vorortsiedlungen
der virtuellen Welt. Schön ruhig, vielleicht ein wenig spiessig, aber
durchaus ein Platz, wo man sich in vertrauter Gemeinschaft geborgen
fühlen kann. Ist halt wie im wahren Leben, nicht jeder mag Großstädte
und die sich dort bietenden Möglichkeiten/drohenden Gefahren.

Wer unbedingt mag, kann sein "sweet home" ja mit einer paar ausser-
gewöhnlichen Lichterkette oder sonstigem Zierkram anhübschen oder
irgendwann ganz in die Telepolis ziehen ,)


--snip-- http://blogosfear.blogg.de/eintrag.php?id=111
Donnerstag, 08.07.2004

Blogs stellen Zeit dar. Wikis den Raum.

Blogs sind eindimensional. Ihre Dimension heisst "Zeit". Die physische
Grundkonzeption ihrer Inhalte ist chronologisch linear angeordnet. Die
jüngsten Inhalte stehen oben, alle älteren absteigend darunter. Ein
zeitliches Logbuch. Im wortwörtlichen Sinne eben ein "Journal". Das
ist ihre Stärke und zugleich ihre grösste Schwäche. [..]

Wenn Blogs "Zeit" darstellen und Wikis "Räume", so wünschte ich mir,
dass Blogs die Flexibilität der Wikis hätten und Wikis die technische
Reife von Blogs hätten. [..]

--snip--

MfG
 Olaf


[1] Interessant finde ich, dass Blogs inzwischen zum must have
    geworden sind, ähnlich wie es Webseiten noch im letzten
    Jahrtausend waren. Und natürlich reicht es nicht, Netzaf-
    finität einfach nur vorzugaukeln:

    "Bush / Moore 2004 - your team for less communication, more
    polemic

    He might not like Bush, even make movies about the guy, but -
    just like president-select Bush - Michael Moore has his own
    weblog, now. Which he doesn’t edit himself. And which doesn’t
    allow comments. So much for being better than ‘them’, eh? [..]"

   (Jonas Luster, gestern. Quelle:
    http://feeds.feedburner.com/APreponderanceOfEvidenceBlogs?m=73)


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