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Re: Terroristen gegen Freiheit?



On Tue, 14 Sep 2004, Hartmut Pilch wrote:

Insofern taugt es nur nicht als Beweis, dass
islamische Fundamentalisten "unsere Freiheit" im Visier haben.
Wenn man global genug denkt, dann bestimmt auch die.  Es gibt da ein
regressives todeslustiges Potential, das sich so oder so gegen die offene
Gesellschaft richtet und auf Israel+Kreuzfahrer eindrischt und bei
Verlegenheit auch mal Forderungen bezueglich franzoesischer
Kopftuechergesetze erhebt.
Ich weiss jetzt nicht, ob Du meinen gedanklichen Schlenker Richtung Deutscher Herbst nachvollziehen kannst, zu der reichlich verquasten RAF-Geisteshaltung, die vorallem deutlich machte, dass dieser Terror keinen Naehrboden hatte - die vermeintlich revolutionaere Situation von 1968 war meilenweit entfernt. Und doch hat es die Schleyer-Entfuehrung u.a. noch gegeben, aber es war nicht das Epizentrum einer "Bewegung". Danach war nichts mehr.

Ich denke, die militaerischen Konflikte im Verbreitungsraum des Islam sind der Naehrboden fuer den Terrorismus, der sich nicht regional beschraenkt. Man unterstelle mir das nicht als Rechtfertigung des Terrors, sondern nehme es als Gedankenmodell, wie ein Mediziner Dir sagen wird, dass Krankheitskeime in reinerer Umgebung weniger Chancen haben, sich zu entwickeln.

So, wie es allgemein anerkannt ist, dass gewisse hygienische Regeln Gesundheitsvorsorge sind, sehe ich auch den Verzicht auf Gewalt als "Hygiene" der internationalen Beziehungen. Es mag (vergleichbar mit dem Deutschen Herbst) Nach- und Nebenbeben geben, auf Dauer hat Terror in einer ueberwiegend gewaltfreien Umgebung keine Chance.

Der von innen und ueberwiegend gewaltfrei kollabierte Sozialismus ist die Erfolgsstory einer Welt, die u.a. ein einigermassen anerkanntes Voelkerrecht, welches auf den Verzicht von Gewalt setzt, vorzuweisen hat. Wo ist die Erfolgsgeschichte der Hardliner, Verfechter von "vorbeugender" weltweiter Gewalt und Demokratieexporteure?

Es gruesst
Peter

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