Re: FITUG: Meinungsfreiheit braucht Linkfreiheit

[Thomas Hochstein <ml@ancalagon.inka.de>]

Alvar Freude schrieb:

> Aber der Rest? Nein, der ist von mir tatsächlich als Dokumentation zum
> Zeitgeschehen gedacht.

Glaube ich Dir. Aber die Verhandlung konnte auf einen nicht mal
voreingenommenen Beobachter durchaus auch einen anderen Eindruck
machen.

>> Bei FreedomPhone bin ich inzwischen selbst ziemlich unsicher, 
>
> hmmm, warum?
> Also, Internet am Telefon vorlesen! Was soll das sonst sein außer einer
> Satire?

Darum geht es doch gar nicht - niemand hat wohl ernsthat vermutet, Du
habest Geld damit verdienen wollen, Naziseiten vorzulesen (obwohl Du,
wenn ich mich nicht ganz irre, eine entsprechende in diese Richtung
gehende Frage zu meinem Erschrecken sogar bejaht hast).

Die Anklage zielte, soweit ich ohne Aktenkenntnis sehe, aber
ausschließlich auf die "Toplinks" ab.

> Und die Formulierungen da sind ja bei genauerer Betrachtung auch
> eindeutig:
>
>   Q: ICh würde gerne für FreedomFone arbeiten, wohne aber in NRW. Geht das?
>   A: Nein, Sie müssen leider umziehen.

Ich bin mir sicher, Du weißt, daß es genügend Seiten gibt, die völlig
ernsthaft und ganz ohne jede Satire einen "Disclaimer" auf der
Startseite haben, der Mitarbeitern von Ermittlungsbehörden das
Besuchen der Seiten untersagt und erklärt, wenn sie dennoch schauen
würden, dürften sie das nicht verwerten, weil ja unerlaubt erlangt.

Insofern wäre der Gedanke nicht ganz fernliegend, jemand könnte - ganz
im Ernst - glauben, dass man für FreedomFone, wäre es echt, nicht aus
NRW heraus arbeiten dürfte.

Aber darum ging es ja gar nicht.

> Sie ist erst seit ein paar Tagen in den Akten. Das ist ja der Witz: der
> LKA-Mensch und soweit ich das in Erinnerung habe auch der StA hat sie noch
> nicht mal *angeschaut*!

Du schriebst doch vorher, man habe sich "veraltete" Seiten angeschaut,
die aber immer noch online standen. Das würde ja ggf. reichen, nachdem
der Tatvorwurf sich auch auf einen Zeitpunkt in der Vergangenheit
bezieht ...

-thh


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