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Re: Einwanderung fuer IT-Spezialist aus Singapur



Thomas Hochstein wrote:
> Peter Ross schrieb:

>> Arbeitslose tun eine ganze Menge fuer die Gesellschaft. Nur taucht der
>>  Wert in keiner Statistik auf, da diese keinerlei Erfassungs- (und
>> Anerkennungs-) methoden fuer Wertschoepfungen hat, die sich nicht in
>> Geldwerten ausdruecken.
>
> Wie gesagt, das ist eine Definitonsfrage - aber ich kann schon Deine
> Prämisse nicht nachvollziehen. Denn gerade auch gemeinnützige Vereine
> [1] leiden unter ganz erheblichem Mitgliederschwund [2]; auch ein
> Überschuss an Kindern (beim Hüten eigener) oder auch nur an
> Interessenten für das Hüten fremder selbiger wäre mir nicht bekannt.

Mag sein, dass ich hier [Australien] im falschen Lande bin oder einen
speziellen Bekanntenkreis [z.B. dadurch, dass ich selst ein Kind habe]
habe. Ich sehe: Aeltere, die Kinder hueten (oft Grosseltern, aber nicht
nur, freiwillige Helfer, die Kindern den sicheren Weg zur Schule
ermoeglichen, eine deutsche Samstagsschule, betrieben in ehrenamtlicher
Taetigkeit, eine Kirche, die wertvolle Hilfe bietet, leute, die Geld fuer
gemeinnuetzige Organisationen sammeln, einen ueberwiegend von Freiwilligen
betriebenen Fahrradverein, der Lobbyarbeit betreibt, dass Melbourne
Fahrradwege hat, Fahrradfahrten fuer bis zu 8000 Leute organisiert, deren
Erloes fahrradfreundlichen Infrastrukturausbauten zugute kommt, in
freiwilliger Arbeit entstandene Spielplaetze etc.

> [2]  Menschliche Arbeit
> ist .. sehr teuer und daher oft schlicht unbezahlbar.

Ich habe gestern neben einer jungen Kollegin gesessen, die am Steuer ihres
Autos, was sie das erste Mal in der Woche benutzte (sie ist ca. 10 Minuten
zu Fuss vom Arbeitsplatz entfernt, am Sonntag fuhr sie auf einen Markt,
ca. 10km entfernt), erwaehnte, dass sie gern das Geld haette, um sich
statt des ca. 7 Jahre alten Ford Fiestas ein richtiges Auto (so etwa BMW -
ab 40 000$ zu haben - etwa ihr Jahresgehalt, brutto) goennen wuerde. Wozu?
Um sich besser zu fuehlen, war die Antwort.

Da sehe ich "unbezahlbar" wirklich nicht als absolut an. Im Zweifelsfalle
wird dann doch das Geld fuer die persoenliche Extravaganz anstatt fuer
Gemeinnuetziges ausgegeben. Es wird ab Juli wieder Steuererleichterungen
downunder geben, die vorallem Gutverdienenden zugute kommen werden. Wozu?
Damit sie sich einen 5er statt den 3er BMW kaufen koennen? Und warum
verzichtet die SPD auf grosse Teile der Erbschaftssteuer, wo die sozialen
Ausgaben "unbezahlbar" geworden sind? Warum zahlen grosse Unternehmen de
facto keine Steuern mehr, obwohl die deutsche Wirtschaft alles andere als
schlecht im internationalen Wettbewerb dasteht (Stichwort
"Exportweltmeister")?

Gruss
Peter





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