Lausch- & Schau-Angriff laengst Alltag

[wau@wau6458.other.thur.de (Wau Holland)]

Vorbemerkung:
Das folgende beruht auf "harten Fakten". Aaaber: nur
muendlich und fitug-intern erklaere ich genaueres...
Juristische Fehler bitte anmerken.

Btw: was muss ich tun fuer einen WWW-Seitenbereich bei
fitug mit solchen Texten?
wau
---schnippp---

_Wanzen - privat_

Weit groessere Datensammlungen als beim Staat finden sich
privat. Beispielhaft genannt seien Videos bei Kaufhaeusern,
und bei privaten Mobilfunkbetreibern die Standortdaten und
die Verbindungsdaten. Zustaendig fuer die Kontrolle ist
letztlich jeder selbst. Die Landesdatenschutzbeauftragten
sind fuer die "oeffentlichen" speichernden Stellen zustaendig
und dort haben sie Kontrollbefugnisse. Bei Firmen greift
das Prinzip der freiwilligen Selbstkontrolle, sie haben
ihre eigenen Datenschutzbeauftragten.

Wie das in der Praxis zwischen Staat und privat laeuft,
sei an einem Beispiel erlaeutert. Da hat die Hausverwaltung
Aerger mit dem Fahrstuhl: jeden Donnerstag abend wird ein
Hakenkreuz an die Tuer gemalt und jeden Freitag kommt der
Hausmeister mit dem Pinsel und malt es wieder weg.
Irgendwann wird der Hausverwaltung dieses regelmaessige
Geschehen zu viel und sie sinnt auf Abhilfe.

Eine entsprechend qualifizierte Firma bohrt in die Wand
der Fahrstuhlmitte ein zwei Millimeter grosses Loch, hinter
dem eine Kamera eingebaut wird. In dem Teil des Fahrstuhls,
der nur bei Umzuegen fuer sperrige Gegenstaende geoeffnet
wird, steht der Langzeitvideorekorder. Mit dieser technischen
Hilfe wird der Taeter entlarvt und angezeigt.

Das Video wandert - nur soweit es den Taeter betrifft - als
Dokument zur Polizei. Der Taeter hat - das ist inzwischen
Standard der Rechtsprechung - einen Anteil an seiner
Ueberwachung zu bezahlen (vielleicht 1000 DM), weil
er die Ueberwachung durch sein wiederholtes Verhalten
notwendig gemacht hat. Die Ueberwachungsanlage wird
abgebaut, weil der Taeter ja erwischt wurde.

Doch nun wird es lustig: die Polizei ruft hektisch bei
der Hausverwaltung an und bittet (ja, sie bittet), die
Ueberwachungsanlage wieder aufzubauen, weil es sich um
woechentliche Treffs von Rechtsextremisten handelt
und man auch die anderen Gaeste kennenlernen moechte.

Da freut sich der aufrechte Antifaschist und meint, richtig so.
Der aufrechte Demokrat dagegen kommt ins Gruebeln: wenn das
jeder in jedem, auch geringfuegigerem Fall so taete...

Es ist zumindest plausibel, dass es "jeder" so tut - da moege
jeder sein Gewissen pruefen, wie er selbst handeln wuerde
als "speichernde Stelle", wenn es sein Eigentum betraefe...

Die Polizei gehoert - trotz der neuen Gesetzgebung, die
nur durch heftige Unterstuetzung des Wanzen-Rechtsextremisten
Schily eine 2/3-Mehrheit fand - noch zu den "bedaechtigen" und
"kontrollierten" Datensammlern.

Was von "privater" Seite gespeichert wird, darueber moege
jeder anhand des Beispielszenarios selbst nachdenken.
Aber bitte gruendlich...


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