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Re: CompuServe-Chef vor Gericht



> 
> Holger Veit <Holger.Veit@gmd.de> at 1998.05.14 11:00:
> 
> >Das lese ich aber anders. Auch ein /var/spool/news ist nichts anderes
> >als ein Cache nach untenstehender Definition.
> 
> Aber 1. liegt das Zeug da laenger als die ausdruecklich genannten 
> "wenigen Stunden" und 2. a) hat die Nutzeranfrage aufgrund derer eine 

Na, das hatte ich ja weiter unten versucht auszuloten, indem ich etwa den
Provider mit dem Expire spielen lasse, um die Lagerzeit von news zu begrenzen.
Laesst man Message-IDs schnell verfallen, ist die News-Message im Nu
wieder da, und zwar solange, wie der Newsfeed sie heranschaffen kann.

> Seite in den Proxy geraet einen anderen Charakter als die "Bestellung" 
> von bestimmten Newsgroups (weil der Provider bei der Newsgroup-Bestellung 
> aktiv involviert ist) b) hat der Provider zB. darüber, ob er eine 

Auch beim Proxy wird Interaktion des Providers erwartet, etwa beim aktiven
Sperren von Zuendel- oder xs4all-Seiten. Die erforderlichen Aktivitaeten des
Provider, etwa all.all minus z.B. alt.sex.* bereitzustellen, oder im Vergleich
dazu comp.* + misc.* + talk.* minus z.B. talk.sex sind formal dasselbe
wie eine Debatte ueber den Fuellstand eines halb vollen oder halb leeren
Glases.

> bestimmte Newsgroup überhaupt bereitstellt, mehr Kontrolle als über 
> seinen Proxy.

Sperrungen werden aufgrund der aktuellen Technik eines Proxies ueblicherweise
nicht in demselben vorgenommen, sondern in anderen Vermittlungskomponenten,
z.B. Firewalls. Natuerlich mit dem Effekt, dass dann ganze Domains komplett
gebuegelt werden (xs4all-Fall), aber das war bislang kein juristisches
Hindernis. 

> Das macht einen Unterschied. Ich finde das ja auch nicht ok, aber so 
> steht es mE. da. Waehrend die Regelungen zum Web ja ganz ok sind, ist das 
> Usenet ist vom IuKDG einfach gefickt worden. Noch mal ganz abgesehen von 
> der Frage, ob es nun Teledienst oder Mediendienst ist.

Wenn man fuer eine eigene WWW-Home-Page die inhaltliche Verantwortlichkeit 
des Autors postulieren wuerde, dann wuerde dies in gleichem Masse auch fuer
das Usenet gelten. Das Usenet ist prinzipiell auf das WWW abbildbar, indem
man fuer jedes Posting eine HTML-Seite auf irgendeinem Server generieren
wuerde (dejanews tut etwas Vergleichbares bereits jetzt). Der derzeitige NNTP-
Mechanismus stammte aus der Zeit, da Bandbreite kostbar war.

Na, und dann? Jeder kann dann die aktuellen "UseWeb"-Postings anklicken und
sich heranholen (und antworten), ggf. ueber den Proxy, und da liegt der
gefuerchtete Schmutz dann... natuerlich nicht nur auf einem UseWeb-Server,
sondern auf beliebig vielen, erreichbar ueber eine Art "virtualisierten URL",
auf dass der Hydra nie die Koepfe ausgehen moegen.

Der vielfach ausgesprochene Satz, demgemaess das Usenet der nicht-klickbare
Teil des WWWs sei, ist wahr. Noch ist die Darreichungsform unterschiedlich,
aber ich bin eigentlich optimistisch, dass sich das Problem ueber kurz oder 
lang erledigen wird (bitte keine Debatte, dass Internet != Usenet).

-- 
         Dr.-Ing. Holger Veit             | INTERNET: Holger.Veit"at"gmd.de
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