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Re: Slashdot Editorial: Computers and Education



Kristian Koehntopp wrote:

>Editorial: Computers and Education
[...]

*seufz* Irgendwie kommt mir das alles ein wenig bekannt vor.
Ich bin selbst noch Schüler (nächsten Mittwoch letzte Abitur-
prüfung), und "streite" mich gerade mit dem Direktor, dem
Lehrerkollegium und dem Elternbeirat bezüglich des Internet-
Anschlusses an unserer Schule.

Man muß sich das mal vorstellen: einen teuren Computerraum
(80kDM), mit Novell vernetzt (wozu Novell, frage ich mich
heute noch), mit einem Videonetzwerk (damit kann man die
Monitorbilder kontrollieren bzw. das Monitorbild vom "Lehrer-
computer" auf die anderen Monitore projezieren), zwei
LED-Druckern und einem Flachbettscanner.

Und dann einen mickrigen T-Online-"Internetanschluß". Dieser
wird im Computerraum nur während des Unterrichts dort benutzt;
die Schüler, die mal so "surfen" wollen, dürfen dies in der
Bibliothek tun (dort gibt's sinnigerweise auch noch mal eine
ISDN-Leitung). Das groteske am Computerraum: man kann nur
von *einem* einzigen Computer aus surfen, die Leute sind nicht
in der Lage, das Ganze aufs Netzwerk auszuweiten. Momentan
(d.h. seit September '97) kann man nur im WWW "herumklicken",
nichtmal E-Mail oder dergleichen wurde eingerichtet.

Da langt man sich wirklich an den Kopf. Als ich unseren Direktor
auf den Mißstand mit dem "Surfen von nur einem Computer aus"
hinwies und erläuterte, daß es doch viel sinnvoller sei, wenn die
Schüler von mehreren Arbeitsplätzen aus "surfen" könnten, entgegnete
er mir bloß: "Sie wissen doch gar nicht, ob wir das überhaupt wollen!".

Ich weiß nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll, wenn ich
mir folgende Unterrichtssituation vorstelle: ein Schüler oder gar
der Lehrer sitzen am Computer mit dem Internet-Zugang, die restlichen
Schüler stehen außenrum oder bekommen das Monitorbild auf ihren
eigenen Monitor projeziert.

Pädagogisch sehr wertvoll. Lachhaft.

Aber eigentlich wäre es doch kein Problem, sich einen richtigen,
vollwertigen Internet-Zugang "legen" zu lassen. Bayern Online
sei Dank gibt es nämlich in der benachbarten Großstadt (Würzburg)
eine Möglichkeit, sich komplette Schulinstallation inkl. Workshops
für Lehrer + Support einrichten zu lassen. Nur allzu komisch, daß
augenscheinlich diese Möglichkeit seit über einem halben Jahr nicht
ins Auge gefaßt wurde.

Stattdessen schlagen wir uns also via T-Online im "Internet" (faktisch
nur WWW) herum, auf mäßig konfigurierten Windows95-Kisten. Und wozu
wir Novell haben (wo IMHO doch das TCP/IP von Windows95 ausreicht),
das wissen wohl die Geister ...

Frustriert, Björn.
--
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