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Es bleibt aber auch gar nichts erspart



Florian Roetzer greift in Telepolis eine Nachricht auf, die 
vermutlich rasch auch in den Printmedien ihre Runde machen wird:

<SNIP>
Und jetzt gibt es noch eine Ankündigung 
für den Samstag, den 8. August
1998, an dem "Live on the Internet" mit
"unserem ersten Analsex" angeblich
"Internetgeschichte" geschrieben wird. Diane
und Mike, die verliebt seien und gerade die
High School abgeschlossen hätten, werden auf
der Site  Our First Anal Sex als noch
jungfräuliche 18-Jährige und ganz gewöhnliche
Amerikaner beschrieben
</SNIP>

  http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/2402/1.html

Die Boulevardpresse und der Poebel, der das Internet noch nie 
selbst genutzt hat, aber dessenungeachtet schon immer gewusst zu 
haben vorgibt, worum es beim Internet in Wirklichkeit ginge, naemlich 
um Sex, Porno und Bombenbauen, wird diese Nachricht dankbar 
aufnehmen. Im "Kulturkampf" um das Internet wahrlich keine 
Schuetzenhilfe.

Florian Roetzer a.a.O.:

<SNIP>
[...] Vielleicht handelt es sich um
eine vorweggenommene Anpassung an die
steigenden Möglichkeiten der Überwachung,
denen wir zwangsweise ausgesetzt werden. Der
Trick könnte im Lernen bestehen, wie man die
Überwachung ausblendet und ein möglichst
gewöhnliches und unauffälliges Leben führt,
wie man trotz der Beobachter und Voyeure
überhaupt noch sein Leben führen kann, ohne
stets ein Theater aufführen zu müssen [...]
</SNIP>

Axel H. Horns