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http://www.westline.de/welt/nachrichten/computer/onl31_1_2107_0721110632.html




            Experte fordert Zentrale für Internet-Streifengänge
                                      
         München (dpa) - Der führende Internet-Fahnder des Münchner
          Polizeipräsidiums hat eine bundesweite Zentralstelle für
           «Streifengänge» in dem weltweiten Datennetz gefordert.
                                      
    «Wir sind momentan in Deutschland die einzige Dienststelle, die hier
    ereignis- und verdachtsunabhängig aktiv wird», sagte der Leiter der
    Abteilung «EDV-Beweismittelsicherung», Karlheinz Moewes, am Dienstag
    in einem dpa-Gespräch. Mit mehr Personal könne seine Dienststelle zu
     einer entsprechenden bundesweiten Einrichtung aufgewertet werden.
                                      
     Darüber hinaus forderte der häufig auch als «Cybercop» titulierte
    Kriminalhauptkommissar, die Anonymisierung in den weltweit mehr als
     30 000 Diskussionsforen (Newsgroups) des Netzes abzuschaffen. «Das
   geht technisch, wenn alle Provider zusammenarbeiten», sagte Moewes. Er
      sehe dies nicht als Einschränkung der Meinungsfreiheit. Wer das
    Internet nutze, um etwa wie im Fall Zandvoort kinderpornographische
   Bilder weiterzugeben, könne sich nicht auf dieses Grundrecht berufen.
                                      
   Ferner müsse man sich weltweit auf rechtliche Standards einigen. «Wir
        haben kein einheitliches Schutzrecht für Kinder.» So sei ein
      15jähriges Mädchen in England noch ein Kind, in Deutschland aber
     nicht. Schließlich müsse international klar definiert werden, was
     strafbare Kinderpornographie sei. Bei der Fahndung nach deutschen
    Tätern sei die Sache klar, doch das Internet sei ein globales Netz,
   und in Skandinavien sei die Definition deutlich anders, sagte Moewes.
                                      
    Nach Angaben des Experten ist die Münchner Dienststelle die einzige
     dieser Art bundesweit. Zwar gebe es auch Internet-Experten bei den
   Landeskriminalämtern und anderen Behörden, doch nur in München gingen
      die Ermittler ohne konkreten Verdacht auf Online- Streife. 1997
      ermittelten sie 136 Fälle von Kinderpornographie, dazu kamen 40
        Hinweise aus der Bevölkerung. Seit dem Start 1995 haben die
       «Cybercop»-Beamten über 20 000 Stunden im Internet verbracht.
                                      
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Fachbegriffe der Informatik einfach erklaert, Teil 28:
"... werden wir den Schutz Minderjaehriger in den Vordergrund stellen."  ==
"Im Grunde weiss ich genausowenig ueber die ganze Sache wie meine
 Waehler, aber verbieten bringt mehr Stimmen." (Peter Berlich)

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