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Re: SPAM: Staatliche Regulierung?



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On Mon, 27 Jul 1998, Thomas Roessler wrote:

> Es bleiben drei Ansätze:
> 
> - Wir modifizieren die Infrastruktur so, daß Spam
>   signifikant _erschwert_ wird.  Eine derartige
>   Modifikation erscheint ungefähr genauso realistisch wie
>   die Modifikationen, die den lieben Innen- und
>   Sicherheitspolitikern so vorschweben.  Versuche gibt es
>   natürlich; sie bringen allerdings einigen Ärger und
>   wenig Erleichterung für die große Masse ein. Abgesehen
>   davon kosten diese Ansätze letztlich den Empfänger des
>   Spams Geld, nicht den Absender.

Meinst du Versuche wie die von AOL u.a., die Zahl der auf einmal
versendbaren Mails zu begrenzen?
 
> - Wir modifizieren die Infrastruktur so, daß Spam für den
>   Absender _teuer_ wird, sich also auf Dauer nicht mehr
>   oder nur noch sehr begrenzt rechnet. Das wäre zwar
>   schön, ich sehe aber nicht, wie man derartiges sinnvoll
>   umsetzen sollte - also: Zukunftsmusik, aber vielleicht
>   irgendwann Realität. Kris hat mal ein paar Schemata in
>   die Richtung vorgeschlagen, e.g. derart, daß der Leser
>   eines Spams einen gewissen Betrag in E-Cash erhält.

Vermutlich der Leser einer Emailsendung eines nicht von ihm
autorisierten Senders.  Ich wurde, als ich solches auf dieser ML
vorschlug, belehrt, das haetten die Nickelnetze schon versucht,
und die seien am Verschwinden, weil nur Netze mit unkomplizierter
Abrechnungsweise ueberlebensfaehig seien.

Derzeit ist gerade der Debian-FTP-Server gesperrt und man kann Debian
Linux 2.0 nur noch gegen Passwort abrufen.  Passwoerter bekommen die
Leute, die die Distribution wiederum zur Verfuegung stellen und somit den
Hauptserver entlasten.   Das liegt auch wiederum an einem primitiven
Abrechnungsmodus, bei dem die Debian-Leute fuer jeden Sauger zahlen
muessen.  Das kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

> - Wir modifizieren die Rechtsordnung so, daß Spam für den
>   Absender teuer wird.  Diese Variante ist zur Zeit die
>   einzig realisierbare, und sie wird daher auch dort
>   realisiert werden, wo sie es nicht ist.

Ich habe unter http://www.a2e.de/zock/spamde.html in aehnlicher Weise die
Moeglichkeiten aufgelistet.
 
> Insofern wäre eine Regelung gegen Spam gerade keine
> Einmischung in die "inneren Angelegenheiten" des Netzes,
> sondern das Abwenden einer solchen systemwidrigen
> Einmischung durch Individuen, die sich selbst außerhalb
> des sozialen Kontexts "Netz" stellen, es aber gleichwohl
> für ihre kommerziellen Interessen nutzen wollen.

Gleiches gilt fuer Hubbert.  Oder stehen die KiPo-Anbieter innerhalb
des sozialen Kontextes "Netz"?  Sind sie etwa ein "Produkt des Internet"?

- --
Hartmut Pilch <phm@a2e.de>
a2e Ostasien-Sprachendienste Pilch, Wang & Co 
http://www.a2e.de/oas/, Tel +49891278960-8

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