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Re: [FYI] Udo Ulfkotte pusht PEREKO



> On Sunday, August 09, 1998 12:18 PM, Sven T rpe[SMTP:tuerpe@aix520.informatik.uni-leipzig.de] wrote:
> > Martin Spill schrieb:
> >
> > > Eine automatisierte Suche nach Bildmaterial strafbaren Inhalts
> > > _ist_ moeglich und erfolgreich, deshalb auch zumutbar. Es ist
> >
> > Wie schoen fuer die, die sich solches Bildmaterial verschaffen
> > wollen.
> 
> Den Einwand verstehe ich nicht.
> 
> Ein FITUG-Mitglied wuerde fragen: Wieso denn das, ich dachte, die Ueber-
>wachung sei sowieso sinnlos und nicht moeglich, wem also haette man damit 
>zusaetzliche Suchmoeglichkeiten eroeffnet?
> 
> Der LKA-Beamte fragt: Na und? Jeder Sammler hilft uns bei der Suche, frei-
>willig oder unfreiwillig.
> 
> Also was jetzt?

Das ist ja doch gerade die Dialektik. Wenn Perkeo oder irgendein anderes
suchprogramm auch nur *irgendetwas* finden kann, dann ist das Allgemeingut, 
das jeder finden kann. Insbesondere auch und gerade diejenigen, welche man
eben nicht im Internet sehen will. Wenn nicht, ist das Programm Bloedsinn.

Perkeo findet aber tatsaechlich etwas, und sei es auch nur Jahrzehnte
alte Bilder, welche noch nicht durch irgendein Formatkonvertierprogramm
gelaufen sind. Die Technologie, wie man schlecht und billig wie Perkeo
irgendetwas finden kann, ist hinreichend verstanden - wenn auch nicht in
staatlichen Politschwaetzerkreisen. Unter den Sammlern wird es definitiv
Leute geben, die sowas nachbauen koennen; vielleicht nur wenige, aber 
ein Asi-Programmer reicht aus, damit die Zahnpasta nicht mehr in die
Tube zurueckkommt. Solche Software wird sich wie ein Lauffeuer verbreiten,
aehnlich wie uudecoder und jpgviewer in den alt.binaries groups vor der
Netscape-News-Zeit.

Konsequenz: die Bilder verschwinden nicht aus dem Netz, sondern werden
nur besser getarnt. Wenn ueberhaupt KiPo-Handel im Internet existieren
sollte, ist das eh ein hochgradig IP-dynamischer Markt; IP-Adressen mit
Bildern bleiben ganz bestimmt nicht monatelang verwendbar. Tarnung ist
da schon laengst das Gebot der Stunde, und die etwaige Klientel duerfte
damit ein geschlossenes Netzwerk bilden, in das man bestenfalls mit
klassischen V-Mann-Methoden hineingelangt.

Damit disqualifiziert sich Perkeo durch seine eigene Existenz: es
erweckt den Anschein, man koenne etwas finden. Irgendein Erfolg, wie auch
immer, ist Wasser auf die Muehlen der Internet-Zensoren ("siehe da, so ein
Schmutz") und Oel ins Feuer der Sammler ("siehe da, dort ist Schmutz").
Perkeo produziert Nachfrage fuer beide Seiten.

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