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Re: Computersteuer?



> Solange ein Großteil der Industrie versucht, billige Arbeitskräfte
> zu ergattern, solange wird sie nicht in den Genuß von qualitativ
> hochstehender Software kommen, und muß mit den bekannten Mängeln
> leben.  Idealerweise bekommt ein/e Entwickler für einen Halbtagsjob

Noch schwerwiegender ist die Tatsache, dass fuer ein wesentliches
Qualitaetsmerkmal von Informationswerken, die freie Manipulierbarkeit,
vom Markt nur Negativanreize kommen.

> soviel, daß er davon gut leben kann, um die andere Hälfte des Tages
> Open Source zu entwickeln.  Solange die OSS für die Funktion des
> Staates notwendig ist, wird ein Teil des Jobs aus Computersteuern
> finanziert.  Später verschiebt sich die Aufgabenstellung, oder auch
> nicht, da muß man erneut oder im Einzelfall prüfen.

Ob notwendig oder nicht, profitieren tun alle von frei benutzbarer
Information.  Wenn ich z.B. eine Codetabelle fuer Japanisch-Eingabe
ins Netz stelle, kann keine GPL Microsoft daran hindern, sie direkt
zu verwenden.  Quelltext ist Knowhow, mit dem ganze Generationen von
Informatikern grossgezogen werden, die spaeter kommerziell arbeiten.
Solche Infrastruktur verdient Foerderung.

Dass die Meritokratie der OSS-Gemeinde sich mit Geld vertragen kann,
beweist www.mozilla.org.  Das scheint da ganz gut zu funktionieren, auch
ohne die Pruefungsformalismen, die ich fuer den Fall vorschlage, dass man
das in noch groesserem Stil praktizieren will.

--
Hartmut Pilch
http://www.a2e.de/phm/