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Re: Von der H-Bombe zum Internet




Wird langsam was OT, oder?

gk:
> Rudolf Schreiner schrieb:
> 
> > 
> > Mit anderen Worten: Ohne Kalten Krieg kein Internet.

Das ist eine grobe Vereinfachung, die noch dazu praktisch falsch ist.

Im Buch 'Arpakadabra' (ueber die Geschichte des Arpa/Internets,
Autor habe ich nicht zur Hand, rotes Buch, kaum in Fachbuchhandlung
zu verfehlen) wird gerade das oft kolportierte Designkriterium
"muss atomkriegsicher sein" explizit dementiert. Wenn man sich diese
Gruenderzeit ansieht (noch real hacking!), wird das auch recht deutlich.
Da war mehr Experimentieren angesagt denn zielgerichtetes Planen der
Auswirkungen eines Atomszenarios. Dass TCP und IP die Robustheit bekamen,
die sie jetzt haben (+/- einige Luecken, die DoS ermoeglichen), hatte seine
Ursache im wesentlichen in der lausigen und zurechtgepatchten Hardware der 
IMPs (heute wuerde man Router sagen) von Honeywell. Das Arpanet hatte in der 
groessten Ausdehnung weniger als 200 IMP-Nodes. Die Motivation war vor
allem die Vernetzung unterschiedlichster inkompatibler Rechner, vorher
standen da u.U. zig Terminals herum, die via Modem mit fernen Rechnern
verbunden waren - Kommunikation nur durch Lesen von einem Schirm und
Eintippen in die Tastatur eines anderen Terminals. Vernetzung und ein
gemeinsames Protokoll wie telnet sind da so oder so eine Notwendigkeit;
dem kalten Krieg kann man bestenfalls noch die Aufruestung mit Computern
generell anlasten, aber nicht unmittelbar das Internet.

> Hmm, mit gesundem Menschenverstand: Wir sollten Volkswirtschaftlich
> besser an neuen Waffen forschen. Kleine TaschenLaser z.B., oder irgendwas
> für den Straßenverkehr. Vielleicht kommt dabei ja etwas autoformiges raus,

Kleine Taschenlaser *sind* was fuer den Strassenverkehr. Erst heute morgen
wieder im Stau gestanden: haette ich doch da gut einen Laser brauchen koennen,
um die Strasse freizuschiessen. Wobei mit so einem Ding die Sache soziologisch
interessant wird, wenn jeder einen solchen besitzt, und man selbst damit in die
Position gelangen kann, wo jemand anderes einen bei Unmut im Stau atomisieren
koennte. Was wuerde bei einem solchen Gleichgewicht des Schreckens passieren?

> was über der Straße schwebt und etwas weniger Wasser aufwirbelt. Grade
> bei dem Regenwetter in letzter Zeit.

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