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Re: [FYI] Microsoft kooperiert mit Fraunhofer-Institut Darmstadt



> Das Fraunhofer IGD hat schon sehr viel Grundlagenforschung betrieben,
> und es ist ihr gutes Recht, diese Forschungsergebnisse in industrielle
> Anwendungen zu integrieren und so zu Geld fuer weitere Forschung zu
> kommen. 

Hier geht es um Logikalien (so uebersetzen die Franzosen "Software"), also
Dinge, die keiner Industrie, keiner Maschinen aus Stahl und Eisen
beduerfen.   "Integration in industrieller Anwendungen" bedeutet in diesem
Kontext nicht mehr als "Unzugaenglichmachung durch feste Einbindung in
virtuelle Physikalien".   Noch schlimmer:  diese virtuellen
Industrieprodukte bringen nicht dadurch zu Geld, dass ein Kaeufer sie
haben will und kauft, sondern dadurch, dass sie Teile eines
gesamtgesellschaftlichen Kommunikationsnetzes werden uns sich jedem wie
eine Zollschranke in den Weg schieben.

Ein echter Forscher verzweifelt an so einer Rolle.
Kuerzlich unterhielt ich mich mit einem japanischen Wissenschaftler, der
gerade sein 40stes Patent im Bereich Umwelttechnik angemeldet hatte und
sagte, jedes dieser Patente gehe gegen seine eigentliche Zielsetzung,
Umweltschutz bezahlbar zu machen. 

Der Fall Fraunhofer-Microsoft ist um einige Stufen schlimmer, da es um
Logikalien geht.  Ich wuerde nicht gerne in der Haut der Fraunhofer-Leute
stecken.  "Zwang zur Prostitution", wie von Holger formuliert, trifft den
Kern der Sache, ebenso wie der Spruch von Linus T.: "Software is like sex. 
it is better when it is free." 

-- 
Hartmut Pilch
http://www.a2e.de/phm/