Re: [FYI] Microsoft kooperiert mit Fraunhofer-Institut Darmstadt

[Holger Veit <Holger.Veit@gmd.de>]

> 
> In schulung.lists.fitug-debate you write:
> >Was ist der "oeffentliche Return"? Wenn da die Grundlagen von MP3
> >(Psychoakustische Ueberdeckungsphaenomene) erforscht werden - die
> >uebrigens publiziert sind (!) -, und es kommt ein Patent raus, und M$ 
> >macht ein Produkt raus, was jeder kaeuflich erwerben kann, dann *ist*
> >das ein oeffentlicher Return fuer die Enduser.
> 
> Noe, das ist hauptsaechlich ein Return fuer Microsoft. Wenn ich

Der Preis eines Produkts berechnet sich danach, was der Kunde dafuer zu
zahlen bereit ist. Hinterher gehen Kaeufer und Verkaeufer beide mit
dem Gefuehl nach Hause, einen Wert in der Hand zu halten. Ich brauche
bislang keinen MP3-Player, um mir aus dem Internet Musik downzuloaden.
Ich gehe derzeit noch in den CD-Shop. Wenn irgendwann mal nur noch
Musik auf MP3-Basis erhaeltlich sein wird (Sony's MD nutzt uebrigens 
auch bereits psychoakustische Irrelevanz zur Kompression), dann ist
das etablierte Technik, und die Investition des Staates hat sich
letztendlich fuer die Gesellschaft gelohnt. Das Detail, ueber das ihr
euch nur die ganze Zeit aufregt, ist doch im wesentlichen, dass es
sich nicht fuer JEDEN EINZELNEN (also z.B. Freelancer, die da auch
dran rumprogrammieren wollen) lohnt. Surprise: wir haben ein
Nullsummenspiel entdeckt!

> auf der Grundlage der publizierten MP3-Grundlagen ein Produkt
> erstellen moechte und dieses als Open Source zur Verfuegung
> stellen moechte, dann darf ist das nicht. Maechtig guter Return,
> vor allen Dingen fuer die Oeffentlichkeit.

Du implizierst, dass Big-Commerce==bad und Small-Commerce oder
freeware==good. Den Liberitarian-Schwachfug propagiert der gesamte
GNU-Haufen schon seit einem Jahrzehnt, ohne je den Beweis angetreten
zu haben. Der gcc, als ach so tolles Beispiel fuer Software herausge-
stellt, war nie Highend-Technik; jeder kaeufliche Compiler optimiert
besser und ist im g++-Teil bugfreier und standardkonformer. Dasselbe
gilt, behaupte ich als Rundumschlag, fuer alle free software. Linux
ist auch lediglich ein Beispiel fuer eine gute Implementierung lange
vorher bestehender Ideen. Das "good" heisst nur noch "billiger als
wenn man dafuer bezahlen muesste". M$ ist andersrum auch kein Gegen-
beispiel, die leben genau von der Einstellung, dass die Kundschaft
nur gierig was Neues und Spottbilliges haben will. Und diesen Trieb
befriedigen sie mit good-enough software.

-- 
         Dr.-Ing. Holger Veit             | INTERNET: Holger.Veit"at"gmd.de
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