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Re: [FYI] UNESCO: Provider sollen zensurieren



On Wed, 20 Jan 1999, PILCH Hartmut wrote:

> Wie wurde unter Mao oder Ayatollah Khomeini die Sexualitaet vermarktet? 
> Zu Zeiten der Kulturrevolution musste ein junges Maedchen Angst haben,
> durch abweichende Kleidung auf seine Reize aufmerksam zu machen. An
> Lippenstift war gar nicht zu denken.  Wenn es einen Markt gab, dann den
> der Tugendwaechter und Denunzianten. 

Wie das im Iran unter Khomeini lief, kann ich Dir sagen: Die reichen 
Iraner hatten zuhause durchaus oft ein ausschweifendes Sexualleben und 
_natuerlich_ waren Pornovideos und Alkohol problemlos zu bekommen. 
Eine Art von Prostitution gab es auch, die Ehe auf Zeit. Ganz legal, mit 
Segen der Mullahs. Eine Hochburg davon war uebrigens Ghom.

Wo es Bedarf gibt, gibt es auch ein Angebot. 

Das ist auf das Internet natuerlich anwendbar: Es gibt einen Bedarf nach 
Pornografie. Also wird irgendwie der Bedarf gedeckt. Man kann das 
natuerlich alles verbieten, nur hilft es wenig. Genauso wie im Iran ein 
Mullah einen Mann und eine Frau schnell verheiratet und nach vollbrachter 
Tat wieder schnell scheidet, fuer einen gewissen Obolus natuerlich, auch 
der Mullah will (gut) leben, genauso wird sich im Internet immer ein 
sicheres Plaetzchen fuer Pornos finden. Verbote hin, Verbote her!

Die katholische Kirche hat viele Jahrhunderte fuer ihre Sexualmoral 
gekaempft. Und ist gescheitert.
Das Internet ist nur der Spiegel der Gesellschaft, viel Muell und ein 
paar Perlen. 

Die einzige Moeglichkeit, Pornos und alles "Unmoralische", "Gottlose" 
wirklich zu beseitigen ist die afghanische "Loesung":
"Alle Maenner mit zu kurzem Bart werden erschossen." 
Kein Fernsehen ("Unislamisch!"), keine Musik ("Lenkt ab vom Gebet"), 
Frauen werden aus der Oeffentlichkeit verbannt ("Der Anblick dieser Huren 
verwirrt nur den Verstand der Glaeubigen."). Internet, sogar das normale 
Telefon sind natuerlich auch gottlos. Verstoesse gegen diese 
gottgegebene Ordnung werden mit dem Tode bestraft, z.B. mit Steinigung.

Sorry, aber im Vergleich dazu stoeren mich die paar Pornos im 
Internet verdammt wenig.

Rudi