Re: [FYI] (Fwd) Sun Exec's Comments on Privacy, or lack thereof

[ralf.stephan@fitug.de]

Angelika geballt plüscho-logisch:
> >Vielleicht genügt eine einfache Frage:  Wie stellen sich die Verfechter
> >einer "gläsernen Gesellschaft" vor, daß sich deren Mitglieder
> authentisieren
> >sollen, wenn es keine wirklichen Geheimnisse mehr gibt?
> 
> Was verstehst Du unter "Authentizitaet"? 

Ganz profan: Deine (manuelle/digitale) Unterschrift unter einer
Überweisung / einem von Dir kreierten Kunstwerk / Scheidungsurkunde ;)

> Was be-deutet "Geheimnis"?

Hier: Die Fähigkeit, zu authentisieren.

> Ist "es" nicht noch ein grosses Geheimnis, wie das Universum und die
> organisch-intelligente Materie entstand, aus der der Mensch
> (r)evolutionaer hervorging? Jedes menschliche Leben ist voller
> Geheimnisse, aber *das Humane* ist
> _keine_ Geheimwissenschaft ... "Authentisch" ist jeder Mensch, der kreativ
> seine Organe nutzt ... 

Oh ja!  Laß uns zurückgehen auf die Bäume.  Dummerweise hat es enorme
Vorteile, auch über große Entfernungen Geheimnisse zu bewahren, wie zB
Deine Kreditkartennummer oder das Paßwort Deines Accounts.

> Wenn wir _schreckliche_ Geheimnisse [Geheimdiplomatie zum Zweck der
> Kriegsfuehrung] ueberwinden und praeventiv bekaempfen, 
> dann braeuchten wir auch keine schrecklichen Geheimdienste mehr... 
> und aus den schrecklichen Dienern koennten Menschen werden, die sich nicht
> mehr aufdienern muessten...

Militärisches interessiert mich bei dieser Diskussion nicht.  Daß es um
die Privatsphäre jedes/r Einzelnen geht, dürfte klar sein.

> >Ich habe dafür zwar Hypothesen, aber bis jetzt hat sich noch keine als
> >besonders von der Realität favorisiert erwiesen.
> 
> Welches sind denn Deine Hypothesen? Willst Du sie in Thesen transformieren?
> Ich liebe Weissheitsperlen...:-)

Lies nochmal: ich habe keine, die der Realität standhält.
Unsinn erzähle ich Dir gerne privat (sic).

> die beste praevention waere imho die uebermacht des bewusstseinmangels und
> der materiellen armut zu ueberwinden... 

Gut.  Vorschläge?

> >Der äußere Identitätsverlust als Spiegel des inneren Geschehens?  
> 
> Was ist das (er)inne(r)n und was ist das (ver-)aeussern? Subjektiv gesehen?
> Und wieso "Spiegel"? Was be-deutet "Identitaet"? 
> Woraus besteht sie? Verliert sie vielleicht nur die ein-deutigkeit? Ist das
> uni-versum nicht ein multi-versum? Und der Mensch darin eine intravasive
> Kraft?

Damit liegst Du gar nicht verkehrt, was das Innere angeht.  Wenn Du
nun noch denselben Kraftakt zum Positiven in der nach außen sichtbaren
Identität schaffst, wäre das toll.  Aber bitte so, daß ich zB sagen kann:
"Was? Miete vom Januar? Das war nicht ich, der hier gewohnt hat!"
Und das, ohne bald drauf im Nervenkrankenhaus eingeliefert zu werden, bitte.

> >Unaufhaltsam ist das alles in jedem Fall.
> 
> Der Ver-lust des Wertes...? Die Ver-Wertung toetet eh die Lust...
> Wie schoen waere also der Verlust der Verwertung!:-)...

Der war gut :)

ralf
-- 
"You don't have to stay with a record company forever. I get bored of 
those interminable situations."                      (David Bowie)
http://www.tmt.de/~stephan/