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Neues vom Pullacher Dorfpoet (Re: [FYI] Offline: Udo Ulfkotte ueber "Hacker")



> F.A.Z. 02.02.1999 Nr. 27/5 Seite 11
berichtet ueber

>> Abenteurer im Cyberspace:
>> Immer oefter werden Datennetze das Ziel von _Eindringlingen_

Die Balkenueberschrift lautet

>> Willkommen bei den groessten Luegnern der Welt

Das koennte auch fuer das journalistische Gebaren des Pullacher
Dorfpoeten Udo Ulfkotte stehen. Auf rund 180 Zeilen formulierte
er fuer FAZ und BND psychologische Kriegspropaganda gegen Hacker.

Genau wie der von KONR@D wegbefoerderte Bertelsmann-Schreiberling
GRIMM verwendet er "Eindringlinge" als Bedrohungs-Begriff und
malt Horrorszenarios. Dazu gehoert Abschalten der Stromversorgung
der USA und Uebernahme von Teilen der militaerischen Infrastruktur
der USA durch "Hacker". So wird der Leserschar auf der "bunten" Seite
der FAZ "Deutschland und die Welt" das sanfte Gruseln beigebracht.

Udo Schlapphut verschweigt geflissentlich, dass dank MICROSOFTware
ein US-Kriegsschiff mit NT-Steuerung an Bord ganz ohne einen
Militaer- oder Hacker-Angriff abgeschleppt werden musste. Es war
AFAIK ein NT-Computer, der durch Null teilte und das Kriegsschiff
stand danach unendlich stille und musste abgeschleppt werden.

Udo vergisst geflissentlich, BILL Gates als Staatsfeind der USA
und als militaerische Bedrohung fuer die gesamte USA darzustellen.
Denn wozu braucht es feindliches Militaer, wenn ein Kriegsschiff
sich mit einer BILLigen Null in die Totemann-Stellung katapultiert.
Wer im Internet recherchiert, findet Details dazu nicht nur bei
Dejanews, sondern an vielen Stellen, auch bei LINUX-Freaks.

Diese Wahrheit waere peinlich und wuerde der nach Kaeuflichkeit
riechenden (*) tendenzioesen Berichterstattung des Herrn Ulfkotte
widersprechen. Also muessen fremde Bedrohungen her:

"Und im Januar dieses Jahres berichtete JANES INTELLIGENCE REVIEW
gar, dass Hacker ein Schlachtschiff der amerikanischen Marine auf
den Weltmeeren fernsteuern kann. Die Gefahr ist gross: wer
Schlachtschiffe fernsteuern kann und Stromversorger lahmlegen kann..."


Auch Udos lyrische Einsprengsel aus Deutschland entbehren nicht
der Tragikomik.

"Selbst die Detmolder Sparkasse, hiess es unlaengst in einem
Zeitungsbericht, sei gegen Hacker heute abgesichert wie frueher
das Pentagon".

Zugegeben, es war eine andere Sparkasse, die auch Ueberweisungen
unverschluesselt auf dem Webserver abwickelt, auf dem auch das
Atomkraftwerk Grafenrheinfeld residiert und wo eine Zeit lang ein
Atompilz zu sehen war mit dem Text "Unsere Atomkraftwerke sind so
sicher wie unsere Webserver".

Selbstverfreilich behauptete diese Sparkasse in der deutschen
Medienlandschaft anschliessend, sie wuerde alles verschluesselt
tun. Schwamm drueber, man kann auch bei bestem Bemuehen nicht
ehrenamtlich - wie der CCC agiert - jedem Sparkassenvorstand
Dinge begreiflich machen, die diesen intellektuell ueberfordern.

Dass solche Vorstaende die Arbeit von Netz-Administratoren
fuer eher ueberfluessig halten und deren Zeitbudgets kuerzen,
ist nur ein anderer Aspekt des eigentlichen Problems in der
Informationsgesellschaft: die Balance zwischen Sicherheit und
Offenheit durch Offenheit statt durch Bedrohungshysterie.



Die Sprache der Militaerpoeten Ulfkotte ist verraeterisch.
Er schreibt von "Angriffszielen", vom "Krieg" im Internet.

Der "Feind" sind die "Hacker". Udo Schlapphut schreibt:

"Die Grenzen zwischen den Hackern sind fliessend".

Genau dies laesst sich aktuell widerlegen: als kindische
Teile der Hackergruppe "Legion of Underground" juengst der VR
China und dem Iran den "Krieg" erklaerten und deren nationale
Informations-Infrastruktur "angreifen" wollten, fanden sich
Hackergruppen auf der ganzen Welt, die dieses Vorgehen
verurteilten (nachzulesen auf http://www.ccc.de); inzwischen
haben ueber hundert Hackergruppen die friedliche Klarstellung
unterzeichnet und auch die "Legion of Underground" hat sich
schliesslich von ihrer "Kriegserklaerung" distanziert.
Dies zeigt exakt die Differenzierungsfaehigkeit auch bei
einer so diffusen Gruppe, wie es Hacker sind: es gibt
gemeinsame Grundhaltungen, die auch ein martialisch
formulierender Pullacher Dorfpoet nicht vernebeln kann.

Dass Ulfkotte in der FAZ das Gegenteil ueber Hacker schreibt,
was deren aktuelle Diskussion weltweit derzeit ausmacht,
ermoeglicht tiefe Einblicke in seine Motive und sein Wesen
als Marionette. Wenn dies zu offenkundig wird, ist er sogar
fuer die FAZ nicht laenger tragbar - hoffentlich bald.
Mal abwarten, wie dies sich entwickelt...

Urteilen kann jeder selbst.
_Wenn_ er recherchieren kann im Internet.
Und das lernen mehr und mehr Menschen bereits in der Schule.

wau



 
(*) bargeldlose Kaeuflichkeit: es gibt eine ganze Reihe von
"Journalisten", die verbreiten, was man ihnen "gesteckt" hat
mit der jeweils zugetragenen Tendenz. Durch dieses Verhalten
bekommen sie zwar nicht unbedingt Geld und/oder Flugreisen
von zB Oelkonzernen oder Nachrichtendiensten bezahlt, aber
sie werden aufgrund ihres "Wohlverhaltens" auch zukuenftig
fruehzeitig "informiert". Und dieser Informationsvorsprung
ist das Kapital eines Journalisten; das verspielt keiner so
schnell leichtfertig und darueber spricht kaum einer...

Ulfkotte ist in dieser Hinsicht bereits "gerichtsbekannt",
weil er derartiges "Wohlverhalten" allzu offenkundig trieb.
Die FAZ hat sein Verhalten gebilligt, indem sie ihn vor
Gericht unterstuetzte - und sie unterlag...
Auch dies kann bei u.a. Dejanews recherchiert werden.

-- 
Die jungen Leute, die 1914 bekraenzt wie antike Opfertiere zum Bahnhof
schritten, dachten an ein Abenteuer. Sie ahnten nicht den Blutsumpf von
Flandern und Galizien. (Michael Stuermer "Ueber die Unberechenbarkeit
des 21. <sic!> Jahrhunderts", Welt am Sonntag 31.01.1999 S. 34)